Seit 20 Jahren steht der Betonturm auf dem Erlenmatt-Areal. Ursprünglich wurde er als Abgaskamin für die Nordtangente gebaut. Die Abgase, die sich im Tunnel sammelten, sollten durch den Kamin ins Freie befördert werden. Allerdings merkte man später, dass es diese Lüftung gar nicht braucht, da die Autos moderner wurden und weniger Abgase produzierten als gedacht.
Der Turm wurde zur Bauleiche
Aussichtsplattform und QuartiertreffpunktTrotzdem setzt sich der Basler Architekt Rolf Voellmin dafür ein, dass der 50 Meter hohe Turm stehen bleibt. Der Turm sei nicht nur gut und ästhetisch gebaut, sondern habe auch Potenzial: «Man könnte den Turm zum Beispiel als Aussichtsplattform brauchen», meint Voellmin, «und der Lüftungsraum nebenan wäre der perfekte Ort für einen Quartiertreffpunkt». Besonders gut gefällt ihm die obere Partie, wo sich der Turm öffnet. «Das ist wunderbar, wie eine Blume».
Ausserdem sei der Turm auch ein Stück Basler Zeitgeschichte. «Die Nordtangente war ein hart umkämpftes Strassenprojekt in Basel. Der Turm ist deswegen wie eine Art Schlachtdenkmal», findet Voellmin.
Turm steht im Weg
Das Basler Bau- und Verkehrsdepartement will den Turm dennoch abreissen. «Nicht alles, was zur Basler Geschichte gehört, kann man einfach stehen lassen», sagt Mediensprecher Daniel Hofer. Ausserdem habe weder die Denkmalpflege noch die Stadtbildkommission den Turm als schützenswert eingestuft.
Der Turm müsse weg, weil an seiner Stelle Lärmschutzwände für die Anwohner entstehen sollen. Gleich unter dem Turm verläuft der Autobahntunnel der Nordtangente. Geplant sei vorerst, den Turm im Herbst abzureissen. Vorher prüfe man aber die Einsprachen, sagt Hofer.
(Regionaljournal Basel, 17.30)