Schweizerinnen und Schweizer haben Nahrung aus dem Meer gerne: rund 9000 Tonnen Crevetten verzehren sie pro Jahr. Tiefgefroren kommen die Delikatessen aus Asien oder Südamerika, wo sie zum guten Teil unter Bedingungen produziert werden, die einem den Appetit verderben können.
«Wir wollen die Abwärme nutzen»
Das müsse nicht sein, fand Jungunternehmer Rafael Waber, der in Rheinfelden eine Crevetten-Zucht aufbauen will. Bei den Rheinsalinen fand er ideale Bedingungen: «Wir wollen Abwärme nutzen. Bei der Gewinnung von Salz produziert die Saline 30 bis 40 Grad warmes Wasser - genau das brauchen wir.» Neben dem warmen Wasser will Waber auch das Salz aus der Saline für das künstliche Meerwasser der Crevetten nutzen. Dabei kommen durchaus archaische Gefühle auf. Denn in Urzeiten existierte in Rheinfelden einmal ein Meer. Das bringe man jetzt zurück in den Aargauer Ort, sagt Waber.
Das Projekt besteht erst als Plan. In einem Testprojekt züchtete das sechsköpfige Team um Waber aber bereits erste Crevetten und konnte dabei wertvolle Erfahrungen sammeln.
In Rheinfelden will der Jungunternehmer 2016 mit dem Bau der Zuchtbecken beginnen. In rund zwei Jahren soll es die ersten Crevetten geerntet werden. Nach dem Vollausbau sollen jährlich 120 Tonnen Crevetten produziert werden - ein Bruchteil der rund 9'000 Tonnen, die in der Schweiz jährlich verzehrt werden. Waber peilt denn mit seinem Produkt auch ein gehobenes Segment an: «Ich bin gespannt, ob die Kunden bereit sind, dafür einen höheren Preis zu bezahlen.»
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)