Als Kommunikationschef von Ciba-Geigy wurde Walter von Wartburg vor Weihnachten in den Fusionsprozess eingebunden. Es folgten mehrere Wochen, in denen bei heimlichen Sitzungen im grenznahen Ausland die beiden Unternehmen ihren Zusammenschluss vorbereiteten. Es sei eine stressige Zeit gewesen, sagt Walter von Wartburg, denn es habe absolut nichts an die Öffentlichkeit dringen dürfen. «Dazu mussten wir auch falsche Fährten legen. Zum Beispiel bereiteten wir offiziell einen grossen Managerkongress am Flughafen vor.»
Wenn Offenheit und Kontrolle aufeinander treffen, nimmt die Kontrolle zu.
Bei Ciba-Geigy habe damals eine Vertrauenskultur geherrscht, bei Sandoz hingegen habe man mehr auf Kontrolle gesetzt. «Wo Offenheit und Kontrolle aufeinander treffen, nimmt nicht die Offenheit zu, sondern die Kontrolle», sagt von Wartburg. Es sei deshalb kein Zufall, dass er fünf Jahre nach der Fusion das neue Unternehmen Novartis verlassen habe.
Wenig angetan ist von Wartburg von der Aussicht, dass in Zukunft vermehrt hiesige Unternehmen in chinesische Hände kommen könnten. Diese Unternehmen würden von der Börse genommen. Er sei immer noch ein Verfechter von Transparenz und Offenheit. Und dazu gehöre auch, dass ein Unternehmen der Generalversammlung Rechenschaft ablegen müsse. «Wenn das ein Unternehmen dieser Grösse nicht mehr tun muss, ist das ein Gang in den Untergrund.»
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)