Die Universität Basel wird neu und zum ersten Mal von einer Frau geleitet: Die zuständigen Uni-Gremien wählten die 55-jährige Wirtschaftsprofessorin Andrea Schenker-Wicki zur Nachfolgerin des abtretenden Antonio Loprieno, der auf den 1. August in den Ruhestand geht.
Ihre Wahl bezeichnet Schenker als Höhepunkt ihrer Karriere: «Ich bin ausserordentlich glücklich und geehrt, dass ich der ältesten Universität der Schweiz vorstehen darf.»
Breiter beruflicher Hintergrund
Die Neugewählte hat einen breiten beruflichen Hintergrund: Von 1997 bis 2001 war Andrea Schenker-Wicki im Bundesamt für Bildung und Wissenschaft – heute Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation – als Leiterin der Sektion Universitätswesen tätig.
Zuletzt war sie u.a. Pro-Rektorin der Universität Zürich. 2001 war sie als ordentliche Professorin für Betriebswirtschaftslehre an die Zürcher Uni berufen worden. Eines ihrer Spezialgebiete ist die Evaluation von Hochschulen. Mit diesem Thema befasste sie sich auch in ihrer Habilitationsschrift von 1995.
Ich bin ausserordentlich glücklich, dass ich der ältesten Universität der Schweiz vorstehen darf.
Das Wahlgremium der Universität Basel erhofft sich mit Schenker-Wicki an der Spitze auch eine bessere Vernetzung der Universität; sowohl mit Fachhochschulen als auch mit andern Universitäten. Diese Vernetzung erachte sie als wichtig, sagt Schenker.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf an der Uni fördern
Ihre Bewerbung als Rektorin in Basel habe sie von der Familie absegnen lassen, also ihren Ehemann und die beiden Kinder (14 und 10 Jahre) in die Entscheidung miteinbezogen. «Es gab ein 4 zu 0 Resultat», sagt Schenker. Sie habe die volle Unterstützung ihrer Familie und schätze das sehr.
Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, sei in ihrem Fall einfach. Ihr Ehemann habe sein Arbeitspensum zugunsten ihrer Karriere reduziert. Familie und Beruf gut vereinen zu können, sei etwas, das sie auch an der Universität Basel verbessern wolle, sagt Schenker. Dies sei wichtig, um Frauen zu fördern. Rezepte, wie sie das angehen will, habe sie bisher aber noch keine.
Druck allerdings schon: Die 10-jährige Tochter habe auf die Wahl der Mutter zur Universitätsrektorin voller Freude reagiert und gesagt: «Mami, jetzt kommen vielleicht mehr Studentinnen an die Uni Basel, weil du dort bist.»
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)