Die Abstimmung stelle einen Grundsatzentscheid dar. Es gehe um die Frage, wo in Basel gebaut werden solle. Dass Basel Wohnraum braucht, darin sind sich beide Gesprächsteilnehmenden einig. Die Geister scheiden sich jedoch, wenn es um das Wie und Wo geht.
Wieso dort verdichten, wo es schon dicht ist?
Kerstin Wenk ist der Ansicht, dass Wohnraum auch im Grünen gebaut werden müsse, denn «Wo sonst?». Die Verdichtung innerhalb der Stadt sei bereits im Gange. «Das ist aber auch nicht so einfach», meint Kerstin Wenk und erinnert beispielsweise an die Debatte um den Claraturm. «Und es ist die Frage, ob man dort verdichten soll, wo es jetzt schon dicht ist.»
Es gibt innerhalb der Stadt noch ein riesiges Potenzial.
Thomas Grossenbacher ist anderer Meinung. «Wir wollen am Stadtrand nicht weiter bauen. Es gibt innerhalb der Stadt noch ein riesiges Potenzial.» So könnten beispielsweise viele Büroflächen zu Wohnfläche umgenutzt werden. «Unsere Generation hat eine Verantwortung, dieses Potenzial zu nutzen, statt einfach in die Breite zu bauen.»
Dass die Bevölkerung nicht damit einverstanden sein könnte, dass innerhalb der Stadt weiter verdichtet wird, ist sich Thomas Grossenbacher bewusst. «Aber die Bevölkerung entscheidet differenziert.» So habe sich die Bevölkerung bei der Landhof-Abstimmung für Grünfläche entschieden, beim Claraturm jedoch für Verdichtung.
Hochhäuser: Ökologisch sinnvoll versus überteuerter Wohnraum
Kerstin Wenk betont, dass Hochhäuser ökologisch sinnvoll seien, da sie einen sehr kleinen ökologischen Fussabdruck hätten. «Und die Visualisierungen für die Hochhäuser beim Stadtrand Ost sind sehr schön.» Zudem hätten jene Leute, die wegen der Hochhäuser ihren Schrebergarten aufgeben müssen, Anspruch auf einen Ersatz an einem anderen Ort.
Thomas Grossenbacher kritisiert jedoch, dass Wohnungen in Hochhäusern per se nicht günstig seien. «Hochhäuser sind baulich komplex, deshalb sind die Wohnungen teurer.»