Die Besonderheit dabei: Es handelt sich um zwei junge Frauen, die sich in dieser von Männern dominierten Welt ganz gut behaupten können. «Klar denken viele, dass technische Fragen eigentlich nur Männer interessieren. Aber eigentlich geht es ja nur darum, zu verstehen, wie etwas funktioniert», erklärt Tabea Schneider. Die 20-jährige Zürcherin ist eine der beiden jungen Schweizerinnen, die sich zu Matrosen ausbilden lassen.
Die zweite Frau, welche sich nicht von Vorurteilen und einer Männerdomäne abschrecken lässt, ist Flavia Zimmermann: «Gewisse Männer denken schon, dass wir als Frauen weniger begabt sind», sagt sie schmunzelnd, «aber das spornt mich umso mehr an».
Leben auf dem Schulschiff
«Schweiz aktuell» trifft die beiden Frauen in Duisburg, im Norden Deutschlands. Während der dreijährigen Lehre verbringen alle Binnenschiffer Mitteleuropas jeweils jährlich drei Monate hier: Die Berufsschule kann nur in Duisburg absolviert werden, in der Schweiz gibt es seit 10 Jahren keinen eigenen Schulgang mehr.
Während dieser Schulzeit leben die angehenden Matrosen auf dem Schulschiff. «Der Alltag hier ist ziemlich streng durchorganisiert», gesteht Tabea Schneider, «Frühstück um 6 Uhr, am Wochenende vielleicht mal um 7 Uhr. Dazu Küchendienst, Wachdienst, Kontrollen, ob die Kabine aufgeräumt ist.» Trotzdem sind sich die zwei Schweizerinnen einig: Ein Leben als Matrosin auf dem Rhein sei zwar sehr streng, aber genau das, was sie sich immer gewünscht hätten.