«Mir wei führe luege»: Das war das unausgesprochene Motto, unter dem die römisch-katholische Landeskirche Baselland am Montag Abend in Liestal eine ausserordentliche Synode abhielt. Die Synode musste das Grobkonzept für ein eigenes Kompetenzzentrum genehmigen, das eine Arbeitsgruppe ausgearbeitet hatte. Denn bis Juli muss das Kompetenzzentrum stehen: Dann läuft der Vertrag mit der Fachstelle Katholisch.bs.bl aus, den der Baselbieter Landeskirchenrat letzten Mai einseitig gekündet hatte.
Die Kündigung des Vertrags hatte nicht nur die römisch-katholische Landeskirche Basel-Stadt vor den Kopf gestossen, welche die Fachstelle gemeinsam mit der Partnerkirche Baselland finanzierte. Vor allem aber auch die Baselbieter Seelsorger kritisierten den scharf, in den sie nicht einbezogen worden waren. Vereinzelt wurde auch der Rücktritt von Landeskirchenratspräsident Ivo Corvini gefordert.
Einstimmigs Ja zu Kompetenzzentrum
Die Synodalen stimmten am Montag einstimmig dem Konzept für das neue Kompetenzzentrum zu. Und sie liessen sich von Bischofsvikar Christoph Sterkmann über eine Aussprache zwischen Landeskirchenrat und Pastoralkonferenz informieren, die Anfang Jahr stattgefunden hatte. Damals wurde gemeinsam vereinbart, dass Kirchenrat und Pastoralkonferenz künftig Entscheidungsprozesse und Kommunikation verbessern wollen.
Wir wollen keine heile Welt vortäuschen.
Am Rand der Synode zeigten die Teilnehmenden gewillt, einen Strich unter die Unstimmigkeiten zu ziehen und die Neuorganisation gemeinsam anzupacken. Allgemein wurde das Hauptproblem bei der Kommunikation geortet. Das sei erkannt und jetzt auch verbessert worden. Der Präsident der Synode, Pascal Ryf, betonte, man wolle «keine heile Welt» vortäuschen. Es habe Differenzen gegeben und es könne auch in Zukunft Differenzen geben, dies komme in den besten Familien vor. «In Zukunft möchten wir die Probleme aber gemeinsam am Tisch besprechen und nicht über die Medien.»
Jetzt ist der Moment, die Sache ruhen zu lassen.
Der kritiserte Landeskirchenratspräsident Ivo Corivini wollte nicht mehr auf die Streitpunkte eingehen: «Jetzt ist der Moment, diese Sache ruhen zu lassen. Es gibt immer offene Fragen bei Unstimmigkeiten, diese Fragen haben aber offen zu bleiben. Wir schauen nach vorne und nicht zurück.»