An der diesjährigen Baselworld zeigen nur noch halb so viele Aussteller wie im vergangenen Jahr ihre Produkte. Der Hauptgrund: Uhrenfirmen sind heute nicht mehr auf Messen angewiesen, um ihre Produkte zu verkaufen. Es gibt aber noch einen anderen Grund: Einige Hersteller finden die Messe zu teuer.
Mondaine ist so eine Firma. Das Schweizer Familienunternehmen, bekannt für die Bahnhofsuhren, verzichtet auf die Teilnahme an der Baselworld. Stattdessen hat Mondaine seine Zelte rund 100 Meter von der Messe entfernt aufgeschlagen. Im Veloladen Cenci, der für eine Woche zum Uhren-Ausstellungsraum umgebaut worden ist.
Ronnie Bernheim, Mitbesitzer von Mondaine, ist glücklich mit dieser Lösung: «Wir sind ganz in der Nähe der Messe, das ist praktisch für unsere Kunden.» Mondaine musste zwar Geld investieren, um den Veloladen umzubauen. Das sei aber immer noch wesentlich günstiger als ein Stand an der Uhrenmesse.
Es sind aber nicht nur die Kosten, die Mondaine dazu bewegt haben, auf die Baselworld zu verzichten. Man habe sich von der Messeleitung auch ungerecht behandelt gefühlt, erzählt Ronnie Bernheim. «Wir haben über 50 Jahre an der Basler Messe ausgestellt, sind aber als einzige Swiss-Made-Firma in den zweiten Stock des Messegebäudes bugsiert worden.»
Zukunft ist ungewiss
Mondaine ist nicht der einzige Uhrenhersteller, der dieses Jahr auf die Baselworld verzichtet. Die Messe ist deutlich kleiner als in der Vergangenheit und ihre Zukunft ist ungewiss. Ronnie Bernheim sagt: Die Messeleitung sei selber Schuld an dieser Entwicklung. Er selber bedauere das: «Als Schweizer Uhrenindustrieller tut es mir weh, dass die Baselworld nicht mehr die zentrale Uhrenmesse der Welt ist.»