Kurz nach ein Uhr am 21. Dezember 2018 wird Georg C. unter der Dreirosenbrücke im Kleinbasler Matthäusquartier erstochen. Der Obdachlose lebte dort seit gut zwölf Jahren. Die Anteilnahme im Quartier ist gross. Es gibt aber auch viele Gerüchte, Migranten, die auf der Dreirosenanlage verkehren, werden verdächtigt. Kurz nach der Tat nimmt die Polizei aber einen Verdächtigen fest. Ein Mann, den das Gericht dann als schuldunfähig beurteilt wegen seiner psychischen Erkrankung.
Der Filmemacher und Regisseur Armin Biehler hat in seinem Stück Mord 4057 dem toten Georg wieder eine Stimme gegeben. In der szenischen Lesung begegnet der Tote wieder verschiedenen Menschen, die in vereinnahmen wollten und grenzt sich auch von ihnen ab. «Er bekommt eine Handlungsmacht, die er als Menschen am Rand der Gesellschaft nicht hatte.» Das Stück hat Armin Biehler geschrieben, weil er kurz vor seinem Tod noch mit ihm gesprochen hat. «Wir waren noch mitten in einem Gespräch» sagt Armin Biehler.
Im Stück lesen die Schauspieler Andrea Bettini vom Theater Basel, sowie Miriam Wittlin vom Fauteuil, Simona Roth und Simon Grossenbacher. Die Lesung findet auf der Dreirosenanlage selbst statt, am Samstag und Sonntag 8. und 9. August 2020 um 20.30. Der Eintritt ist frei.