- 1,6 Prozent der 2016 im Internet angebotenen Wohnungen in Basel waren rollstuhlgängig.
- Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung der Vergleichsplattform comparis.ch, welche 17 Schweizer Immobilienplattformen miteinander verglich.
- Basel schneidet im Vergleich mit anderen Schweizer Städten schlecht ab.
- Im Vergleich mit Zürich, Bern oder Biel hat es in Basel sehr viel weniger Wohnungen, welche als rollstuhlgängig markiert wurden.
Auch im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der angebotenen rollstuhlgängigen Wohnungen in Basel gesunken. 2015 waren 123 Wohnungen mit dem Vermerk «Rollstuhlgängig» versehen, 2016 waren es noch 95.
Die tiefen Zahlen überraschen mich
Weder bei den Immobilien Basel-Stadt noch beim basler Hauseigentümerverband (HEV) kann man sich diese Zahlen erklären. «Es überrascht mich, dass die Zahlen eher sinken und nicht steigen», sagt HEV-Geschäftsführer Andreas Zappala. Denn seit dem Behindertengleichstellungsgesetz müssen alle Neubauten Rollstuhlgängig sein.
Diese Regelung halte der Kanton auch ein, sagt die Sprecherin der Immoblien Basel-Stadt, Barbara Neidhart. Der Kanton besitze aber viele Altbauten, die nicht immer leicht an die Gesetzgebung anzupassen sind.
Unscharfe Erhebung
Bei der Erhebung von Comparis ist zu beachten, dass sie sich lediglich auf die Angaben der Inserenten stützt. Es lag also in deren Ermessen, die Wohnung als Rollstuhlgängig zu deklarieren. Trotzdem seien die Zahlen aussagekräftig, betont Nina Spielhofer vom Vergleichsdienst comparis.ch
Rollstuhlgängige Wohnungen sind oft teuer
Aber nicht nur die Zahl der Wohnungen seien ein Problem, sondern auch deren Preis. «Viele rollstuhlgängige Wohnungen sind sehr teuer», sagt Francesco Bertoli, Präsident des Behindertenforums in Basel. Bertoli sitzt selbst im Rollstuhl und hat erlebt, wie schwierig es sein kann, eine Wohnung zu finden. Das liege insbesondere auch daran, dass vor allem Neubauten rollstuhlgängig gebaut werden und diese neuen Wohnungen entsprechend teurer seien.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)