Ibrahim Batis Eltern kommen aus der Türkei. Der 23jährige selber ist jedoch im Basler Gellert-Quartier aufgewachsen. Derzeit macht er eine Ausbildung zum Kleinkinderbetreuer im Tagesheim Profawo - Pro Family Work - des Waisenhauses Basel.
Immer mehr Männer mit Migrationshintergrund würden die Ausbildung zum Kleinkinderzieher wählen, sagt Ausbildungsleiterin Agnes Bucher. Mit ihrem kulturellen Hintergrund würden sie vieles mitbringen, was sie im Beruf gut brauchen könnten: sie hätten Empathie, seien gewohnt, auf kleinere Geschwister aufzupassen, seien belastbar.
Witze und Beleidigungen
Zu diesem kulturellen Hintergrund gehört allerdings auch, dass diese Männer in ihrem Umfeld ihre Berufswahl mehr rechtfertigen müssten. Oft müssten sie sich auch Witze anhören oder gar Beleidigungen, sie seien Softies oder schwul. Es komme auch vor, dass junge Männer die Ausbildung abbrechen, weil ihre Eltern diesen Beruf nicht akzeptierten.
Es gebe auch Eltern, die irritiert seien, wenn er ihr Kind in Empfang nehme, sagt Ibrahim Bati. Er merke es ihrer Reaktion auch an, wenn sie ein Problem mit ihm als Betreuer hätten. Wenn sie jedoch merken würden, dass es ihren Kindern bei ihm wohl sei, würden sie ihn akzeptieren.
Alles in allem sind Männer in der Kleinkinderbetreuung nach wie vor eine Ausnahme-Erscheinung, nämlich nur etwa knapp 5 Prozent.