- Es brauche einen Wechsel an der Polizeispitze, zu diesem Schluss seien Kommandant und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr gekommen.
- In den letzten Wochen sorgte die Basler Polizei regelmässig für Negativ-Schlagzeilen: Die sogenannte Dienstwagen-Affäre, ein mutmasslicher Spitzel sowie Schändungsvorwürfe innerhalb des Korps.
- Diese Woche wurde zudem bekannt, dass eine Polizistin wegen Amtsgeheimnisverletzung von der Staatsanwaltschaft festgenommen wurde.
- Diese Vorfälle seien nicht der Trennungsgrund gewesen, hiess es an einer Medienkonferenz.
- Vielmehr habe es Differenzen beim Rollenverständnis in der Führungsebene gewesen sein
Diese Probleme in der Führungsetage sind intern schon seit rund anderthalb Jahren ein Thema, wie Baschi Dürr sagte. Vor ein paar Monaten sei auch externe Unterstützung beigezogen worden.
Trotz Mediation und Coaching habe sich aber keine Besserung eingestellt. Vielmehr habe sich gezeigt, dass man in der aktuellen personellen Konstellation nicht auf einen grünen Zweig komme, sagte Dürr:
Es gab gewisse personelle Verkrampfungen in den letzten Monaten und Jahren.
Eines der zentralen Probleme soll das Rollenverständnis in der Führungsebene sein. Es gehe dabei nicht um operative Fragen im Alltag, sagte Dürr, dies funktioniere gut. Auch Lips bekräftigte, dass sich die Differenzen in der Führungskultur nie auf die Arbeit an der Front ausgewirkt hätten.
Differenzen bestehen dagegen laut Lips unter anderem bezüglich der Werte, die bei der Basler Polizei gelebt werden sollen. In einem für das gesamte Korps geltenden Werte- und Bekenntnissystem sei der oberste von insgesamt zehn Punkten die Vorbildfunktion. An diesem Punkt hätten sich jedoch in letzter Zeit Diskussionen entzündet.
Rücktritt «schwerer Schritt»
Das Vertrauen in die Basler Polizei habe in letzter Zeit gelitten, räumte Lips ein. Mit seinem Rücktritt wolle er dazu beitragen, dass sich dieses wieder bessere. Sein Abgang sei aber ein «schwerer Schritt». An seiner Arbeit habe er viel Freude gehabt.
Die Führung der Basler Polizei übernimmt interimistisch Stabschef Martin Roth. Die Stelle des Polizeikommandanten werde in den kommenden Wochen ausgeschrieben.
In den Kanälen der sozialen Medien gibt es bereits erste Reaktionen von Politikern zu dem Rücktritt: