Sie haben alle sportlichen Ziele erreicht: Europameister, Weltmeister und vor einem Jahr auch noch den Olympiasieg in Rio: Simon Niepmann (32) und Lucas Tramer (28), die beiden Ruderer vom Basler Ruderclub. Es war ein denkwürdiger Tag, als sie zusammen mit Simon Schürch und Mario Gyr am 11. August 2016 die Goldmedaille im Leichtgewichtsvierer gewannen.
Es war aber auch der Zeitpunkt der Wende: vom Spitzensport zurück in die Berufswelt. Simon Niepmann erinnert sich: «Die Umstellung war gross. Einige Jahre lang fast tägliches Training. Zum Teil am frühen Morgen bei Regen und Kälte. Zum Glück hatten Lucas und ich ein Berufsziel vor Augen. Daran klammerten wir uns.»
Schmerztoleranz im Spitzensport
Aus einem Team waren wieder Individualisten geworden. Lucas Tramer setzte sein Medizinstudium fort. Simon Niepmann sein Studium der Sportwissenschaften und Geographie. Er schloss es mit der Arbeit «Schmerztoleranz und Schmerzschwelle im Spitzensport» ab.
Ungewohnt für die beiden Olympiasieger war die Umstellung von genau vorgegebenen Trainingsstrukturen zum Studium, wo man sich seinen Tagesablauf selbst einteilen muss. Ob sich die beiden definitiv vom Spitzensport verabschieden, wollen sie In einigen Monaten entscheiden. Wie auch immer dieser Entscheid ausfällt, dem Rudern werden beide treu bleiben: «Seit unserer Kindheit sind wir mit dem Rudern verbunden. Uns wird man immer wieder mal in einem Boot sehen», sagen die beiden. Auch wenn es nicht mehr so schnell über die Wellen flitzt wie in Rio.