Damals, 1491, war es noch nicht Pflicht, Taufbücher zu führen. Der Priester von St. Theodor in Kleinbasel führte die Bücher freiwillig. Weil die Kindersterblichkeit grassierte, waren alle Eltern bemüht, möglichst schnell ihre Kinder zu taufen. Demnach umfassen die ersten Taufbücher Europas viele Einträge aus allen Bevölkerungsschichten. Die Pflicht zur Führung von Taufbüchern wurde in Europa erst mit der Reformation eingeführt, in Basel 1529.
Irrtümlich nach England verkauft
DieTaufbücher gelangten versehentlich nach England, zusammen mit dem Nachlass des Pfarrers Johann Jakob von Brunn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Originale gelangten später nach London ins British Museum und danach in die British Library. Mehrere Versuche, die Originale nach Basel zurückzuholen, sind gescheitert.
Nun aber gelang es der Ehrengesellschaft zum Rebhaus, dort Andreas Nidecker, zumindest farbige Nachdrucke zurück nach Basel zu holen. Nun werden Historikerinnen und Historiker gesucht, um den historischen Inhalt wissenschaftlich auszuwerten. Die Einträge reichen von 1491 bis 1737.