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Basler Verkehrsbetriebe Chefs setzen sich über Bedürfnisse der Chauffeure hinweg

Seit langer Zeit ist die BVB in der Krise. Nun melden sich Chauffeure und zeigen ihre Sicht der Dinge.

Die Chauffeure bei den BVB sind immer unzufriedener. Das zeigt eine Umfrage beim BVB Personal vom letzten Dezember. Dabei nahm die Unzufriedenheit sogar noch weiter zu. Ein Grund dafür sind die Dienstpläne.

Anselm Jakob kennt das Problem. Er arbeitet seit 30 Jahren bei den BVB. Er liebt seinen Beruf und ist eigentlich gerne beim Verkehrsbetrieb angestellt. Die Veränderung der Dienstpläne bereite ihm allerdings schlaflose Nächte.

Längere Präsenzzeiten

«Die Präsenzzeiten wurden verlängert. Dies führt nun dazu, dass auch unsere Pausen stark verlängert werden mussten. Es kommt vor, dass wir eine fünfstündige Pause haben.» Mit dieser Zeit könne das Personal nichts anfangen, sagt Anselm Jakob. «Kommt dies einmal vor, dann macht dies nichts. Ist dies aber regelmässig der Fall, dann wird man zum Herumsitzen verdammt.»

Chauffeur, ein einsamer Beruf

Anselm Jakob stört aber noch etwas anderes: Während der Arbeitszeit sind die Chauffeure alleine in ihren Tramzügen oder Bussen unterwegs. Dennoch sei es enorm wichtig, dass sie in Gruppen eingeteilt würden und diese Gruppen immer die gleichen Dienste hätten. «Wir müssen früh morgens mit der Arbeit beginnen oft sind wir aber auch bis spät in die Nacht unterwegs.» Solche Arbeitszeiten würden zum Berufsalltag gehören. «Es ist für uns schwieriger, soziale Kontakte zu pflegen»

Da werde es dann enorm wichtig, dass der Einzelne nicht alleine in einem solchen Rhythmus stecke. «Haben mehrere so unregelmässige Arbeitszeiten, dann können wir unsere Freundschaften in diesen Gruppen pflegen.» Dies sei in der Vergangenheit auch immer so gewesen. Chauffeure hätten sich mit ihren Familien getroffen, seien zusammen mit dem Rad unterwegs gewesen oder hätten andere Hobbys geteilt.

Es kommt vor, dass wir fünf Stunden Pause haben.
Autor: Anselm Jakob BVB-Chauffeur

Für Anselm Jakob ist es daher unverständlich, dass jetzt diese Gruppen aufgelöst und seiner Ansicht nach willkürlich neu zusammengesetzt wurden «Früher kannten wir uns, wir teilten die Freizeit miteinander und diskutierten viel zusammen, auch über die BVB.» Dies sei mit den neuen Dienstzuteilungen nicht mehr möglich. «Mit uns hat man nicht darüber gesprochen. Da würden wir nie unser Einverständnis geben.»

Klare Erwartungen an die Direktion

Von seinen Chefs erwartet Anselm Jakob nun, dass die alten Gruppen wieder hergestellt werden. «Viel wäre bereits erreicht, wenn wir wieder mit unseren Freunden zusammenarbeiten könnten.»

(SRF 1, Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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