Der «Psychor», ein Wortspiel aus «Psycho» und «Chor», entstand im Rahmen des «Wildwuchs Festivals», das jedes Jahr in Basel stattfindet. Die 15 Männer und Frauen singen über das Leben in den Universitären Psychiatrischen Kliniken UPK. Die Innensicht ist dabei genauso wichtig wie die Aussensicht. Denn nur ein Teil des Chors lebt tatsächlich in einer psychischen Einrichtung.
Vorurteile als Liedtext
Für Sybille Aeberli, die beim «Psychor» für die Texte zuständig ist, war es wichtig, auf die Fragen der Aussenstehenden einzugehen. «Viele haben keine Ahnung, wie das Leben in einer psychischen Anstalt tatsächlich zu und her geht.» Umso grösser seien dafür die Vorurteile.
Und so singt der Chor zum Beispiel: «Zwangsjacken, Gefangenschaft und weisse Wände. Und immerzu waschen sie sich die Hände. Wie kannst du vergessen, die sind unheilbar krank. Das sind die mit den Verbänden am Handgelenk.»
Suizid, Depressionen oder Schizophrenie - die Lieder des «Psychors» machen vor den heiklen Themen nicht Halt. Trotzdem sei es ihr wichtig, dass das Singen keine Qual, sondern etwas Lustvolles bleibt, wo auch der Humor seinen Platz hat, sagt Aeberli: «Die Freude am Singen muss bleiben, denn das Leben ist auch sonst schon anstrengend genug».
Am 10. und 11. Juni 2017 hat der «Psychor» seinen Auftritt auf dem Gelände der UPK.