Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Baubewilligung Anfang Juli erteilt. Fünf Einsprachen könnten den Baustart aber noch verzögern. Diese hat das BAV zwar abgewiesen - die Einsprachen könnten aber vor Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden. Bei den Einsprachen handelt es sich um den Besitzer und die Mieter einer einzigen Liegenschaft, die sich grundsätzlich gegen den Doppelspur-Ausbau wehren.
Baustart im Oktober 2018 geplant
Werden die Einsprachen nicht weitergezogen, möchte die Zentralbahn im Oktober 2018 mit dem Bau beginnen. Die zusätzliche Spur zwischen dem Haltiwaldtunnel an der Luzerner Kantonsgrenze und der Haltestelle Matt in Hergiswil verbessere die Fahrplanstabilität, teilte die Zentralbahn am Mittwoch mit. Ausserdem sei es duch den Ausbau möglich, die zu erneuernde Haltestelle Matt im 15-Minuten-Takt zu bedienen.
Neubau Haltestelle Matt
Durch den Neubau der Haltestelle Matt werde den Kunden eine moderne, kundenfreundliche und barrierefreie Haltestelle zur Verfügung stehen. Zudem soll die Linienführung des Trassees etwas begradigt werden, was eine ruhigere Fahrt ermögliche und den Lärm reduzieren soll.
Die Brücken über den Feld- und Schluchenbach sollen erneuert werden. Ausserdem soll die Lärmbelastung durch einbetonierte Gleise die Geräusche auf dem rund 750 Meter langen Abschnitt vermindern.
Die Zentralbahn plant, die neue Haltestelle Matt mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 in Betrieb zu nehmen.
Doppelspurausbau Hergiswil - eine lange Geschichte
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Schon in den 80er-Jahren war der Doppelspurausbau in Hergiswil ein Thema und die SBB prüfte mehrere Varianten.
2008:
Das Projekt «Doppelspurausbau und Tieflegung der Zentralbahn in Luzern» enthält verschiedene Teilprojekte. Für den Doppelspurausbau Hergiswil gibt es eine Vorstudie. Der Regierungsrat und der Gemeinderat Hergiswil entscheiden sich für eine Variante, die den Bau eines Tunnels zu einem späteren Zeitpunkt erlaubt.
2009
formiert sich Wiederstand gegen die Linienführung und eine Tunnelvariante wird gefordert. Die «IG Anwohner Doppelspur zb, Hergiswil», Landräte und der Gemeinderat Hergiswil wenden sich an die Regierung und wünschen einen Planungsstopp für die vorliegende, oberirdische Projektvariante.
2010
beantragt der Nidwaldner Regierungsrat dem Landrat den Verzicht auf den offenen Doppelspurausbau und die Erarbeitung eines Vorprojektes für einen Doppelspurtunnel. Der Gemeinderat Hergiswil begrüsst diese Schritte.
In den folgenden Jahren werden verschiedene Varianten mit einem kurzen oder mit einem langen Tunnel evaluiert und Vorprojekte erstellt.
Mit Annahme von FABI im Februar
2014
durch das Stimmvolk werden künftig alle Bahninfrastrukturen durch den Bund finanziert.
Seit Mitte
2014
laufen unter der Federführung des Bundes die Planungsarbeiten für das Bahnangebot mit Zeithorizont 2030. Damit ist die Ausführung des Doppelspurausbaus der Zentralbahn in Hergiswil weiter offen. Das BAV hält aber fest, dass der baldige Bau des Doppelspurabschnitts Hergiswil Schlüssel bis Matt möglich und sinnvoll sei, da die Finanzierung über den Infrastrukturfonds des Bundes momentan noch gewährleistet sei. Mit dem Bau des Abschnitts bliebe ein Tunnel kurz zwischen Hergiswil Matt bis Bahnhof Dorf weiter möglich.
2015
entscheidet der Nidwaldner Regierungsrat den ersten Teil der Doppelspur auf der Strecke Schlüssel bis zur Haltestelle Matt zu realisieren.
2016
informieren die Verantwortlichen des Kantons, der Gemeinde Hergiswil und der Zentralbahn (zb) die Bevölkerung in Hergiswil über den Stand des Doppelspurausbaus zwischen Hergiswil Schlüssel und Matt. Ende 2016 soll ein Bauprojekt beim Bundesamt für Verkehr eingereicht werden.
Anfangs Juli
2018
erteilt der Bund der Zentralbahn die Baubewilligung für den Ausbau der Doppelspur.
SRF1, Regionaljournal Zentralschweiz, 12:03 Uhr; joel
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