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Baugesuche im Internet Von daheim aus Nachbars Bauprojekt studieren

Das Problem: Baugesuche und die dazugehörenden Pläne müssen in den Gemeinden während einer gewissen Dauer öffentlich aufgelegt werden. Alle Interessierten können die in der Regel ausgedruckten Pläne im Gemeindehaus oder auf der örtlichen Bauverwaltung studieren. In Zeiten von Corona sind die Gemeindeverwaltungen aber nicht mehr öffentlich zugänglich. Zudem gilt die Empfehlung des Bundes, wenn möglich daheim zu bleiben.

Die Lösung 1: In kleinen und mittleren Gemeinden wie beispielsweise Magden im Fricktal werden die Bauunterlagen weiter im Gemeindehaus aufgelegt. Nach Voranmeldung könne jedermann die Pläne im Vorraum begutachten, erklärt Gemeindeschreiber a. i. Dieter Vossen. Man habe sich zwar andere Möglichkeiten überlegt, diese seien aber verworfen worden. Die meisten Bauprojekte in Magden seien zudem kleinerer Natur – eine Gartenmauer oder ein Wintergarten etwa. Diese interessierten, wenn überhaupt, meistens nur die Nachbarn.

Die Lösung 2: Die Städte Aarau, Wettingen und Baden zum Beispiel stellen die Baugesuche ins Internet. Von daheim aus können am Computer alle Unterlagen angeschaut werden. Es gebe zuerst einen gewissen Mehraufwand, um die Pläne online verfügbar zu machen, so Monika Suter, Bereichsleiterin Planung bei der Stadt Baden. Die Unterlagen hätten zum Teil eingescannt werden müssen. Allerdings seien die Pläne bei den Architekten sowieso digital vorhanden. Wenn die Baupläne nicht mehr ausgedruckt und bei der Stadt in einem Dossier abgelegt werden müssen, falle ein Schritt weg. Für Personen ohne Internetzugang ist eine Besichtigung der Unterlagen bei den Behörden aber weiterhin möglich.

So ist es im Kanton Solothurn

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Von den drei Solothurner Städten veröffentlicht nur Grenchen die Unterlagen der Baupublikationen auf der eigenen Internetseite. In Olten heisst es, man habe sich diesen Schritt auch überlegt. Aufgrund der zum Teil sehr grossen Datenmenge sehe man aber davon ab. In der Stadt Solothurn werden die Pläne wie bisher im Stadtbauamt aufgehängt. Laut der « Solothurner Zeitung » ist dieses Vorgehen aber nicht unumstritten.

Die Zukunft: Die Stadt Baden werde auch nach der Corona-Krise die Baugesuche weiterhin online verfügbar machen, so Monika Suter. Längerfristig soll in Baden das ganze Baubewilligungsverfahren mit «eBau Aargau» digital abgewickelt werden. Die Publikation der Unterlagen sei nun ein erster Schritt, der vorgezogen wurde.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 1.4.2020, 17:30 Uhr. ; 

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