Das neue Forschungszentrum für Augenheilkunde kann nicht im Innenhof der Basler Augenklinik erstellt werden, wie das Nachrichtenportal «Onlinereports» berichtet. Das Vorhaben scheitert am strengen Baumschutzgesetz des Stadtkantons. «Das sind alte, gesunde Eichen und Kastanien. Da überwiegt das Interesse am Schutz dieser elf Bäume und nicht am provisorischen Forschungszentrum», sagt Robert Zeller, Präsident der Baumschutzkommission.
Bäume statt Forschungslabor
Für das Institut für molekulare und klinische Ophthalmologie Basel (IOB) hätte im Innenhof der Augenklinik an der Mittleren Strasse auf einer Grundfläche von 300 Quadratmetern ein dreigeschossiger Modularbau errichtet werden sollen.
Kreativen Austausch gibt es so natürlich weniger.
Weil das nicht möglich ist, mietet sich das IOB jetzt in einem Gebäude auf dem Klybeck-Areal ein. Damit fällt allerdings die angestrebte Nähe von Forschenden und Klinikern vorerst weg. Das sei ungünstig, denn gerade die enge Zusammenarbeit zwischen klinischer- und Grundlagenforschung wäre das Alleinstellungsmerkmal des Forschungszentrums in der Schweiz gewesen. «Kreativen Austausch gibt es so natürlich weniger auf spontaner Basis, wie zum Beispiel an der Kaffeemaschine. Dafür müssen wir jetzt Treffen oder Videokonferenzen organisieren», sagt Nicolas Drechsler, Sprecher des Universitätsspital Basel.
Suche nach neuem Standort für Augenklinik und IOB
Es sei aber weiterhin das Ziel, die Augenklinik und das IOB unter einem Dach zu vereinen, sagt Drechsler. Für die Augenklinik läuft nach wie vor die Suche nach einem neuen Standort. Es sei zur Zeit offen, ob dieser Standort allenfalls auf dem Klybeck-Areal liegen könnte, sagt Drechsler. «Das ist als Provisorium gedacht. Wir schliessen nichts aus, aber grundsätzlich wollen wir an einem gut erreichbaren Ort sein; idealerweise in der Nähe zum Universitätsspital.»
Neues Forschungszentrum
Das Forschungsinstitut für Augenheilkunde war im Dezember 2017 gegründet worden. Für die Startphase wird es mit 200 Millionen Franken alimentiert. Die Hälfte davon steuert Novartis bei. Der Kanton Basel-Stadt unterstützt das IOB in den ersten vier Jahren mit insgesamt 12.5 Millionen Franken.