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Baumsterben Ein Pilz zwingt Baselbieter Eschen in die Knie

In den nächsten Jahren muss ein Grossteil der Eschen in der Region gefällt werden.

So harmlos der Name, so gravierend die Folgen: Das «Falsche Weisse Stengelbecherchen» zwingt die einheimischen Eschen in die Knie. Auch in der Region Basel sind die Bäume vom Pilz befallen. «Der Pilz dringt in alle Schichten der Esche ein und trocknet den Baum aus», sagt Luzius Fischer vom Amt für Wald beider Basel.

Ein Grossteil der Eschen wird absterben
Autor: Luzius Fischer Amt für Wald beider Basel

In der Folge sterben die Eschen ab. Das «Falsche Weisse Stengelbercherchen» ist nun Wegbereiter für einheimische Pilze, welche sich beispielsweise am Wurzelwerk zu schaffen machen. «So verlieren die Eschen ihren Stand und knicken beim nächsten Sturm um».

In Reinach ist die Eschendichte besonders hoch. Hier muss in den nächsten Jahren fast jeder zehnte Baum gefällt werden. «Aus Sicherheitsgründen können wir die kranken Eschen nicht stehen lassen», sagt Fischer. Die Bäume könnten jederzeit umfallen und seien darum gefährlich für Spaziergänger und Jogger.

Neue Herausforderungen

Der Försterberuf hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Vor 20 Jahren seien sie noch für «schönes Holz» zuständig gewesen, sagt Revierförster Christian Becker in Reinach. «Heute müssen wir den Wald auf die Klimakapriolen der Zukunft vorbereiten.» Nun komme noch der Pilz hinzu. Das sei «tragisch», sagt Becker.

Mit den absterbenden Eschen verschwindet auch ein Stück Lebensraum für die Tiere im Wald. Eine «ökologische Nische», wie Becker sagt. Zudem verändere sich das Erscheinungsbild der Wälder und damit auch das Baselbiet.

Regionaljournal Basel, 06.30 Uhr.

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