Wohin mit dem Bauschutt und dem Aushubmaterial im Kanton Baselland? Diese Frage möchte die Regierung längerfristig lösen. Nach dem Volksnein zu den urspünglichen Plänen vor eineinhalb Jahren enthält der neue Richtplan vier neue Standorte. Daneben sollen drei bestehende Gruben vergrössert werden.
Bei den bestehenden Deponien handelt es sich um die Standorte Höli in Liestal, Bruggtal in Bennwil und den Elbisgraben in Füllinsdorf. Diese Deponien sollen erweitert werden. In ihnen wird nicht nur Aushubmaterial gelagert, sondern auch Abbruchmaterial.
Widerstand von verschiedenen Kreisen
Gegen die neuen Standorte regt sich indes Widerstand. In Diegten soll das Isental aufgefüllt werden. Direkt betroffen wäre Bauer Bertrand Bollag auf dem Hof Unter Wisechen. «Seit vierzig Jahren setzen wir auf biologischen Landbau. Mit dem Bau der Deponie wäre unser Lebenswerk zerstört.»
Widerstand gibt es auch von den Grünen und vom Umweltschutzverein Pro Naura. Beiden fehlt ein Konzept, das die Menge des zu entsorgenden Materials verringern würde. «Sowohl Aushubmaterial wie auch Abbruchmaterial kann heute recycelt werden. Bevor wir einer Erschliessung von neuen Gebieten zustimmen, muss der Kanton seine Hausaufgaben machen», sagt Urs Chrétien von Pro Natura. Andere Kantone wie Zürich, Aargau oder Solothurn hätten da schon viel geleistet.
Weniger Widerstand wird in Sissach und in Hölstein erwartet. in Sissach rechnet der Gemeindepräsident mit Platz in der bestehenden Deponie für die nächsten zwanzig Jahre. Und so lange die alte Deponie noch nicht aufgefüllt ist, würde die neue mit Sicherheit nicht gebaut. In Hölstein möchte der Kanton eine alte Deponie wieder reaktivieren und weiter auffüllen. Auch da rechnet der Bürgerratspräsident Walter Schori nicht mit Protesten.
Stolperstein Blauen und Zwingen
Beim abgelehnten Richtplan vor eineinhalb Jahren stolperte die Regierung vor allem über die beiden Deponien in Blauen und Zwingen. Nimmt sie heute den Widerstand gegen die neuen Standorte nicht ernst, so droht ihr ein erneutes Desaster. Damals ging es vor allem um die beiden Quellen im Laufental, die die ganze Vorlage zu Fall brachten.