Mit dem Deal zwischen Christoph Blocher und der Tamedia ist klar, dass die «Basler Zeitung» definitiv in den grossen Zürcher Verlag übergeht. Wie sich eine Zeitung in dieser Situation weiterentwickelt, zeigt der Blick nach Bern. Dort sind die beiden Tageszeitungen «Der Bund» und die «Berner Zeitung» seit über zehn Jahren unter dem Dach von Tamedia.
Für Peter Brandenberger, Leiter des Regionaljournal Bern, ist es ein Glücksfall, dass es in Bern überhaupt noch zwei grosse Tageszeitungen gibt: «Das Entscheidendste ist, dass keine der Zeitungen eingegangen ist.» Gerade «Der Bund» sei immer wieder totgesagt worden. Unter Tamedia sind beide Blätter weitergeführt worden. Für viele Bernerinnen und Berner sei es wichtig, weiter zwei verschiedene lokale Zeitungen zu haben, sagt Brandenberger.
Weiterhin starke regionale Ausrichtung
Bei beiden Zeitungen kommt der überregionale Mantelteil aus Zürich. Der lokale Ansatz komme dabei aber nicht zu kurz, analysiert Brandenberger. Die Redaktion in Zürich frage sich zum Beispiel auch, was ein Thema für Bern bedeutet und entsprechend würden die Artikel angepasst. Und natürlich sind die Regional-Redaktionen bestehen geblieben.
Die Fortführung dieser regionalen Ausrichtung scheine sich für Tamedia auch wirtschaftlich zu rechnen, glaubt Brandenberger. Wie die meisten anderen Zeitungen würden zwar auch die beiden Berner Tageszeitungen Leserinnen und Leser verlieren, jedoch weniger stark als der Tagesanzeiger, der eine nationalere Ausrichtung hat.