In der BDP der Stadt Thun rumort es. In den letzten Wochen kam es bereits zu Wechseln im Parteivorstand. Am 1. August haben nun die Stadträtin Susanne Ernst und der Stadtrat Claude Schlapbach bekannt gegeben, dass sie von der BDP in die FDP-Fraktion wechseln.
Das sei ein ziemlich einmaliger Vorgang in der Stadt Thun, sagt Ursula Haller, die Ende August als neue Parteipräsidentin zur Wahl steht. «Es ist nicht sehr höflich, einer Partei vier Monate vor den Wahlen den Rücken zu kehren», so Haller. «Das bringt die Partei in eine schwierige Situation.»
Streit um Listenverbindung
Hintergrund des Fraktionswechsels ist ein Richtungsstreit in der BDP Thun. Ein Teil der Partei wollte im Hinblick auf die Gemeindewahlen im Herbst eine Listenverbindung mit der FDP eingehen. Der andere Teil wollte in der Allianz mit der Fraktion der Mitte (FdM) bestehend aus CVP, GLP, EVP und EDU verbleiben und obsiegte an der Parteiversammlung.
Haller gibt sich zuversichtlich
Unter anderem aufgrund dieses Richtungsstreits ist es zu Turbulenzen an der Spitze der Partei gekommen, worauf sich die ehemalige National- und Gemeinderätin Ursula Haller entschied, als neue Parteipräsidentin zu kandidieren. Die BDP stehe politisch immer zwischen diesen beiden Polen, sagt Haller. Sie sei aber zuversichtlich, dass eine bürgerliche Politik, die sich auch sozialer und ökologischer Themen annimmt, in Thun nach wie vor eine solide Wählerbasis findet.