Augenschein an einem Samstagnachmittag und einem Mittwochmorgen in der Möbelhalle der BEA Bern: Die Durchgänge zwischen den verschiedenen Möbelhändlern sind kaum frequentiert. Von einem «Glöif» kann nicht die Rede sein. Hie und da sieht man Verkaufspersonal, das mehr oder weniger gelangweilt an einem Tisch sitzt.
Sinkende Umsätze...
Die Umsätze seien in den letzten Jahren merklich zurückgegangen, sagt Peter Tschannen, Chef des gleichnamigen Möbelgeschäfts aus dem Emmental. Die Standmiete für die zehn BEA-Tage kostet einen mittleren fünf-stelligen Betrag. Um Kosten zu senken, hat das Familienunternehmen in den letzten Jahren die Standfläche verkleinert. Aber auf den Messeauftritt in Bern verzichten will Peter Tschannen nicht.
Wenn wir nicht Präsenz markieren, glauben die Kunden, es gebe unser Geschäft nicht mehr.
Und abgerechnet werde erst Ende Geschäftsjahr, wenn Kunden, die einen an der BEA entdeckt hätten, dann auch das Geschäft in Lützelflüh besuchten.
...aber es lohnt sich trotzdem
Möbel Märki gehört in der Möbelhalle zu den grossen Anbietern. Die 500 Quadratmeter schlagen sich denn auch mit einem sechstelligen Betrag zu Buche. Martin Reichmuth ist Geschäftsstellenleiter und sagt, der Aufwand lohne sich. «Auch wenn nicht mehr so viele Leute kommen wie noch vor zehn Jahren, sind es doch mehr als in einem unserer Läden.» Die BEA sei für Möbel Märki unbestritten. «Wenn ich mit der Filiale vergleiche, machen wir in den zehn Tagen etwa zwei Monatsumsätze.»
Messeverantwortliche orten keine Probleme
Die Besucherfrequenzen würden unterschiedlich wahrgenommen, sagt Adrian Affolter von der BEA-Messeleitung. «Es gibt Aussteller, die sagen, die Frequenzen seien zwar tiefer als auch schon, aber okay.» Und die Messeleitung probiere ja mit verschiedenen Massnahmen, mehr Besucherinnen und Besucher in die Halle zu bringen. Zum Beispiel mit einem direkten Eingang und mit der Mondshow der Universität Bern, die ebenfalls in der Möbelhalle ist.
Die Kritik einzelner Aussteller, die Show sei verstaubt und ziehe keine Leute an, kann Adrian Affolter nicht nachvollziehen. Er habe positive Feedbacks erhalten und vor allem viele Schulklassen besuchten die Show. «Wenn die Schülerinnen und Schüler in ein paar Jahren Wohnungen beziehen, werden sie sich an die Möbelhalle erinnern und wieder an die BEA kommen.»