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Beachcenter Bern Weicht das nationale Beachvolley-Zentrum einem Schulhaus?

Die Stadt Bern sucht für das Beachcenter einen neuen Standort. Der Betreiber-Verein befürchtet das Ende.

Am Rand eines kleinen Waldes beim Bahnhof Weissenbühl in der Stadt Bern liegt das Beachcenter: Freizeit- und Sportanlage für alle – und das nationale Leistungszentrum für Profi-Beachvolleyball.

Ein Beachfeld und Spielerinnen
Legende: Das Beachcenter hat sechs Aussenplätze und drei Plätze in einer Halle, so kann das ganze Jahr trainiert werden. Christine Widmer/SRF

Seit 13 Jahren gibt es diesen Ort, aber vielleicht nicht mehr lange: Die Stadt Bern plant auf dem Areal ein neues Schulhaus.

Für die Schweizer Beachvolley-Profis wäre das ein herber Verlust: «Eine solche Infrastruktur haben wir sonst nirgends in der Schweiz», sagt Anouk Vergé-Dépré.

Ein Verlust wäre es auch für Kinder und Breitensportlerinnen: «Das Beachcenter ist ein beliebtes Freizeitangebot in der Stadt», sagt Leiter Michael Batt.

Tische im Freien.
Legende: Zum Beachcenter Bern gehört auch ein Restaurant. Christine Widmer/SRF

Sogar die Stadt profitiere, wegen des Mangels an Turnhallen: «Wir haben Abmachungen mit diversen Schulen, tagsüber gibt es hier Sportunterricht», sagt Michael Batt.

Subventionieren muss Bern das Beachcenter nicht, es ist selbsttragend mit Platzmieten und Sponsoring. Sollte die Stadt also nicht ein Interesse daran haben, dass es das Beachcenter weiterhin gibt?

Die Suche nach einem neuen Standort

Ja, man wolle das Beachcenter erhalten, sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried gegenüber Radio SRF. Es werde vielseitig genutzt und sei eine «fägige Sache». Und: «Man hat das Beachcenter seinerzeit nach Bern geholt und gesagt, hier könnt ihr eine Anlage aufbauen.» An dieses Versprechen fühle sich die Stadtregierung ein Stück weit immer noch gebunden.

Plan A weckte Widerstand

Box aufklappen Box zuklappen

Eigentlich wollte die Stadt das Beachcenter in die neue Schulanlage integrieren. Doch dagegen gab es Widerstand: Anwohnerinnen und Anwohner befürchteten, dass eine grosse Wiese mit alten Bäumen auf dem Areal verloren ginge, weil der Bau zu gross würde.

Nun sucht die Stadt Bern für das Beachcenter einen neuen Standort – keine leichte Sache, sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried: «Es ist eine grosse Anlage.» Es gebe ein paar Optionen, die allerdings noch nicht geprüft seien. Bis Ende Jahr sollen sie auf dem Tisch liegen.

Wenn man sieht, was da entstanden ist – es wäre schade.
Autor: Michael Batt Leiter Beachcenter Bern

So lange schwankt Beachcenter-Leiter Michael Batt zwischen Zuversicht und der Sorge, dass kein tauglicher Standort gefunden werden könnte. Dass das Zentrum an einem suboptimalen Ort kleiner werden müsste und am Ende ganz einschliefe. «Es wäre schade für all das, was hier entstanden ist.»

Und er ist mit seiner Meinung nicht allein: 3000 Unterschriften zum Erhalt des Beachcenters hat der Verein innert eines Monats gesammelt. Stadtpräsident von Graffenried weiss darum: «Die Unterschriften haben bestätigt, was wir ohnehin wollen: das Beachcenter erhalten.»

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 9. Juli 2020, 17:30 Uhr ; 

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