Alles hat 2003 mit einem Grümpel-Turnier in Rheinfelden angefangen. Der damals 20-jährige Moritz Jäggy spielte für den SC Binningen, damals noch Fussball auf dem Rasen. Mit ein paar Teamkollegen meldete er sich für das Plausch-Turnier im Sand an.
Nachdem Jäggy mit seinen Kollegen das Turnier gewann und auch bei einem «Mätschli» gegen das Nationalteam eine gute Figur machte, bekam er ein Telefon vom heutigen Nationalcoach und Beachsoccer-Pionier Angelo Schirinzi: Ob er denn nicht regelmässig Beachsoccer trainieren würde. Und so nahm die Beachsoccer-Karriere von Moritz Jäggy seinen Lauf.
Mich hat es gereizt, Pionierarbeit leisten zu können.
Der Leimentaler war ganz froh, dass sich mit dem Beachsoccer eine neue Türe auftat, denn auf dem Rasen war ihm bald klar, dass es ihm nicht bis ganz nach oben reichen wird. Vor allem aber gefiel es ihm, dass er mithelfen konnte, einen neuen Sport in der Schweiz zu etablieren und so Pionierarbeit zu leisten.
Unvergessliche Momente
Bis zu seinem Rücktritt nach der WM 2019 war der heute 36-jährige Moritz Jäggy 14 Jahre lang Captain der Nationalmannschaft. In all den Jahren habe er tolle Momente geniessen dürfen, sagt der Leimentaler. «Ich habe unglaubliche Dinge erlebt und bin an Orten gewesen, an die ich ohne den Sport nie gekommen wäre.» Jäggys Augen leuchten, wenn er von einem Spiel in Rio de Janeiro vor 32'000 Zuschauern erzählt: «Die Stimmung war unglaublich.»
Wie die meisten Beachsoccer-Spieler auf der Welt verdiente Moritz Jäggy nie Geld mit dem Sport. Zu Beginn seiner Karriere pendelte er vor allem zwischen Uni und dem Sand. Seit acht Jahren ist er als Anwalt tätig und er hat mittlerweile zwei kleine Kinder.
Mein tägliches Programm war ziemlich anstrengend.
Das Programm war dementsprechend streng: Morgenessen mit den Kindern, Arbeit in der Kanzlei und dann abends mit der Vespa ins Joggeli zum Training. «Das zehrt mit der Zeit an den Kräften.»
Rücktritt vom Rücktritt?
Für Jäggy stimmte in letzter Zeit die Balance zwischen den verschiedenen Lebensbereichen nicht mehr: «Es wurde immer anstrengender, alles unter einen Hut zu bringen.» Nach der Geburt seiner zweiten Tochter diesen Sommer hat sich Moritz Jäggy entschieden, dass nach der WM in Paraguay Schluss sein wird. Trotzdem schliesst er nicht aus, dass er das eine oder andere Mal wieder im Sand stehen wird: «Ich habe Angelo Schirinzi gesagt, er kann mich anrufen, wenn er zehn Verletzte hat, dann komme ich für ein Spiel.»
(SRF1, Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)