Notendurchschnitt 5,5. Das ist eine gute Voraussetzung, um bei der GIBB am eigenen Unternehmertum zu schnuppern. Die Schule bietet nämlich im Rahmen ihrer Begabtenförderung im 2. Lehrjahr eine Ausbildung Richtung Unternehmertum.
Sie zeigt den 50 besten angehenden Berufsleuten die Chancen und Risiken einer Firmengründung. Schliesslich soll die Geschäftsidee nicht nach kurzer Zeit an fundamentalen Fehlern scheitern. Das Angebot umfasst,
- einen Businessplan zu erstellen,
- Finanzen zu suchen,
- Marketing und Betriebswirtschaft zu betreiben,
und stösst bei den jungen Leuten auf reges Interesse, auch wenn sie nicht jedes Projekt sofort umsetzen wollen.
Handy-App, mobile Küche, Catering
So haben sich die Zimmerin Laura Würslin und Optiker Daniel Reusser zusammengetan zum Projekt «Sammeljäger». Sie wollen eine virtuelle Landkarte mit Handy-App entwickeln, die all die essbaren Dinge in der städtischen Natur zeigen – öffentlich zugängliche Fruchtbäume, Gartenpflanzen und dergleichen.
Oder sie entwickeln mobile Küchenmodule, die an Vereinsanlässen oder Festen eingesetzt werden können. So funktioniert «Dini Chuchi» von Robin Geissbühler und Dario Manzone, beides angehende Hotelfach-Berufsleute.
Was wir gelernt haben, zeigt unsere Chancen. Aber auch die Fallen auf dem Weg.
Bereits ein Jahr weiter ist der Koch Florentin Saxer. Er hatte beim Wettbewerb der Begabtenförderung vor einem Jahr gewonnen, steckt zurzeit in der Lehrabschlussprüfung – und treibt sein Projekt «Gourmet chez soi» voran. Der leidenschaftliche Koch bietet einen besonderen Catering-Service, bei dem er auch bei seinen Kunden kocht.
Ohne diese Informationen wäre ich nicht da, wo ich heute bin.
Entstanden ist dieses Ausbildungsmodul nach einer Studie mit der Uni Freiburg im Jahr 2011. Seither hat die Berufsschule das Angebot angepasst und bietet es jedes Jahr an. «Ich spüre den Respekt der jungen Leute vor der Herausforderung, auch vor Schulden oder dem Scheitern. Aber ich spüre auch ihre Energie, wirklich etwas anzufangen», sagt Projektleiterin Katy Gerber.
Ich spüre den Respekt der jungen Leute. Aber auch ihre Energie, etwas anzufangen.
Es gibt Jungunternehmen, die tatsächlich den Sprung geschafft haben, andere sind gescheitert. «Aber ich habe auch die Rückmeldung erhalten, dass die Leute dann den Mumm hatten, den Rückschlag wegzustecken und etwas anderes in Angriff zu nehmen», so Katy Gerber.