«Ich bin ausgebildeter Schauspieler. Ich hatte deshalb schon früh Kontakte zum Schweizer Fernsehen und habe so immer wieder kleinere Rollen bekommen. Mit der Zeit kamen dann Anfragen als Sprecher dazu. Am Anfang war es die Sportsendung Time Out, später dann alle möglichen Sendungen. So wurde die Sprecherkabine zu meiner Bühne», sagt Ernst Süss gegenüber SRF News.
Für fast alle TV-Sendungen hat der 70-Jährige bis heute Beiträge vertont. Auch in kleinere Rollen schlüpfte er immer wieder, sei es für die TV-Serie Lüthi und Blanc oder nicht ganz ernst gemeinte Sportbeiträge.
Eine gute Stimme ist eine Frage des Atmens. Der ganze Körper muss mitatmen.
Da seine Stimme quasi sein Kapital ist, spielt eine richtige Nutzung eine wichtige Rolle. Wenn sich ein Kratzen im Hals ankündigt, sei das nicht so schlimm, wichtiger sei, dass man die Stimme richtig nutzt. Falsches Atmen und ein Pressen beim Sprechen schade der Stimme.
Am meisten werde er an der Supermarkt-Kasse auf seine bekannte, sonore Stimme angesprochen. Sein Gesicht aber werde eher weniger erkannt. Ganz an den Nagel hängen mag er seine Sprecherkarriere aber noch nicht. Ernst Süss will weiterhin Lesungen machen, am liebsten zu Hermann Hesse.
Der 70-jährige Luzerner blieb während all den Jahren der Zentralschweiz treu. Obwohl er hauptsächlich in Zürich arbeitete, wohnte er nur kurz in Zürich, sonst immer im Raum Luzern: «Ich liebe die Berge und den Vierwaldstättersee. Das brauche ich als Ausgleich. Deshalb blieb und bleibe ich immer hier wohnen.»