Ausgangslage: Im Frühling fahren Boote und Stand-up-Paddler häufig vom Hallwilersee den Aabach hinunter. Damit stören sie Vögel in ihrer Brutzeit. Diese verlassen ihre Nester und kommen unter Umständen nicht mehr zurück.
Das Verbot: Um dies zu verhindern, gilt seit dem 1. April bis zum 30. Juni ein Fahrverbot am Aabach zwischen Hallwilersee und dem Schloss Hallwil. Das Verbot gilt nur für jegliche Wasserfahrzeuge, Schwimmer dürfen nach wie vor passieren.
Die Gründe: Vor 20 Jahren hatte es in diesem Bereich gemäss Vogelwarte Sempach noch viel mehr Brutvögel als heute. Es bleiben auch Brutvögel aus, deren Bestände an anderen Orten nicht rückläufig sind. «Der Rückgang der Brutvögel muss also etwas mit den aktuellen Gegebenheiten am Aabach zu tun haben», sagt Livio Rey von der Vogelwarte Sempach. Dabei spielt es keine Rolle, dass Stand-up-Paddler leise sind, es ist ihre Optik, welche die Vögel stört.
Die Reaktionen: Wie bei vielen neuen Dingen braucht es zuerst eine gewisse Zeit, bis die Menschen sie umsetzen. So ist es auch beim Fahrverbot, welches nun erstmals seit fast einem Monat gilt. Laut Murièle Jonglez, Rangerin am Hallwilersee, treffen die Ranger aktuell viele Leute, die sich nicht an das Verbot halten. «Die meisten haben aber Verständnis, wenn wir ihnen die Situation erklären.» Bussen bei Zuwiderhandlungen gibt es aktuell noch keine, das kann sich aber schnell ändern.
Die Wirkung: Die erhoffte Wirkung des Fahrverbots ist, dass sich dadurch wieder mehr Brutvögel am Aabach niederlassen und ihre Nester bauen. Eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht.