Mit dem «Hammerdeal» schreckten die Bergbahnen von Saas-Fee Ende 2016 die Branche auf. Mittels Crowdfunding-Aktion lancierten die Walliser ein Saisonabonnement zum Billigpreis von 222 Franken, sofern denn 99'999 Tickets verkauft würden.
Letztlich erklärte man die Aktion für gültig, obwohl nur 75'000 Abos verkauft wurden. Was der Öffentlichkeit verschwiegen wurde: Die Gemeinde selbst kaufte Abos für 1,3 Millionen Franken.
Wir haben das als Anschubfinanzierung angeschaut.
6000 Abos habe die Gemeinde Saas-Fee gekauft, damit der Hammerdeal überhaupt zustande komme, berichtete der Tagesanzeiger. 6000 Abos, auf denen die Gemeinde mehrheitlich sitzen blieb.
Der Gemeindepräsident rechtfertigt die Aktion: «Wir haben das als Anschubfinanzierung, als volkswirtschaftliche Aufgabe der Gemeinde angeschaut und wir haben dabei im Rahmen der Kompetenzen des Gemeinderates gehandelt», sagt Roger Kalbermatten.
Österreicher als Retter
Für die Wintersportler war das Abo freilich ein Schnäppchen und auch die Saaser Hoteliers profitieren. Zum Desaster wurde der Hammerdeal jedoch für jenes Unternehmen, das mit der Aktion endlich zurück in die schwarzen Zahlen hätte finden wollen: die Bergbahnen.
16 Millionen Franken Schulden waren die Folge. Die Bahnen standen am Rand des Ruins. Als Retter trat schliesslich im Oktober 2018 das österreichische Familienunternehmen Schröcksnadel auf den Plan. Mittlerweile geben die Österreicher in Saas-Fee den Tarif durch.