Nach dem Bergsturz von letzter Woche im Südbündner Ort Bondo, drohen nun angekündigte intensive Niederschläge, die Lage im ganzen Bergell weiter zu verschlimmern. Die Gemeinde Bregaglia warnte die Bevölkerung davor, sich im gefährdeten Gebiet der Orte Bondo und Promotogno aufzuhalten. Angst herrscht im betroffenen Gebiet.
Was könnte der Regen genau anstellen? Er könne laut dem Sprecher der Gemeinde Bregaglia destabilisierend wirken. Wetterdienste vermelden, dass Hochwasser sowie weitere Murgänge möglich seien. Erwartet werden in der Zentral- und Ostschweiz insgesamt über 100 Liter pro Quadratmeter.
Welche ist die konkrete Gefahr? Am Grenzberg zu Italien, dem Piz Cengalo, befinden sich laut dem Talgemeinde-Sprecher 500'000 bis eine Million Kubikmeter Gestein, die «akut absturzgefährdet» sind. Doch niemand weiss, ob überhaupt oder wann das Material abstürzen könnte.
Wie bereitet sich die Gemeinde auf einen nächsten Murgang vor? Derzeit wird fieberhaft im Auffangbecken vor Bondo gearbeitet. 16 Bagger waren laut dem Gemeinde-Sprecher pausenlos im Einsatz. Sie holten das angeschwemmte Material des letzten Murgangs aus dem Becken. Damit wird Platz für ein nächster Murgang geschaffen. Im Gemeindehaus Bregaglia wurden jedenfalls vorsichtshalber Türen und Fenster im Erdgeschoss mit Brettern geschützt.