Vor einigen Wochen sassen der Thuner Filmegisseur Luki Frieden und weitere FC Thun-Fans bei einem Bier zusammen und sorgten sich um ihren Club. Zwar hat der FC Thun bei den Zuschauerzahlen in der Stockhorn-Arena zugelegt und sportlich sind die Oberländer mit dem 5. Tabellenplatz vor der Winterpause durchaus bei den Leuten. Aber die finanziellen Sorgen drücken schwer und grosse Sponsoren zu finden ist eine äusserst harzige Angelegenheit.
Die «Herzblut-Sammelaktion» war bisher sehr erfolgreich
Luki Frieden und seine Freunde machten Nägel mit Köpfen. Sie mobilisierten bisherige und neue Fans, stiessen eine grosse Solidarität an und sammelten fleissig 50er- und 100er-Noten. Am Sonntag vor Weihnachten waren stolze 100'000 Franken beieinander. Nun winken 150'000 Franken als nächstes Ziel und ein weiterer Zuwachs an «Herzblut»-Mitglieder.
«Es ist emotional viel mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein und wird wirken, über die 100'000 Franken hinaus», freut sich FC Thun-Präsident Markus Lüthi. Damit der Club finanziell einigermassen abgesichert in die Rückrunde kann, braucht es aber noch 600'000 bis 700'000 Franken. «So könnten wir sagen, es ist zu schaffen. Aber das ist für das Oberland enorm viel Geld», bilanziert der Clubpräsident.
Zwiespältige Aussichten in die nächste Zukunft
Lichtblicke sind, dass der «Business Club», die Vereinigung von rund 200 Geschäftsleuten, ihre Beiträge schrittweise erhöhen und dass die Stadiongenossenschaft zu einer Lösung bereit ist, die der Club zu zahlen in der Lage ist. Bei der Stadionbesitzerin steht der FC Thun mit hohen Mietzins-Schulden in der Kreide. Die Stunde der Wahrheit kommt Ende 2015. Ab 2016 fallen nämlich die Beiträge der Stadion-Investoren weg - und das ist immerhin rund eine Million Franken.