Zum schwersten Vorfall kam es in Evolène im oberen Teil des Val d'Hérens, nahe der italienischen Grenze. Ein Wolf griff dort am 15. Mai zwei Herden an und riss gegen 20 Schafe, wie der Kanton Wallis am Freitag mitteilte.
Zwischen dem 15. Mai und dem 6. Juni kam es im Val d'Hérens zudem zu drei weiteren Angriffen. Insgesamt wurden in dieser Region bisher 30 Schafe getötet.
Peter Scheibler, Chef der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, geht davon aus, dass bei allen Schafrissen nur ein Tier am Werk war.
Herdenschutz und Abschussfrage
Als Folge der Angriffe wurde die Interkantonale Kommission (IKK) eingeschaltet, welche die Möglichkeiten zum Schutz der Schafherden prüft. Den Schafhaltern in den betroffenen Regionen wurden zudem Empfehlungen für einen besseren Schutz abgegeben.
Zudem arbeitet die kantonale Dienststelle für Landwirtschaft derzeit einen Bericht über die schützbaren und nicht schützbaren Weiden in der betroffenen Region aus. Nach Erhalt dieses Berichtes wird die IKK ein definitives Protokoll erstellen. Der Kanton entscheidet danach über die Abschussfrage sowie über allfällige weitere Konsequenzen.