Dass dieses Aushubmaterial stark kontaminiert ist, hat der Kanton bei Routine-Untersuchungen schon vor Monaten festgestellt. Er fand bei seinen Proben eine Konzentration von bis zu 1500 mg/kg. Die Kantonsverwaltung liess die entsprechende Erde denn auch abtragen und fachgerecht entsorgen.
Die Kantonsverwaltung liess die Umgebung dieses Aushubmaterials überprüfen und hat dabei festgestellt, dass diese Kontaminierung örtlich begrenzt war, das heisst, dass dieses Land für das Fundament der alten Brücke hergebracht wurde. Allerdings ist die Herkunft nicht klar, weil man so hohe Konzentrationen beim Lonza-Kanal bisher nicht gefunden hatte.
Höhere Messwerte des Umweltverbandes
Weitere Informationen
Neu ist jetzt die Feststellung der «Ärzte für Umweltschutz», dass auch der Beton der alten Brücke kontaminiert sei, und zwar mit 1.7 mg/kg. Darum fordert die Organisation eine systematische Untersuchung der Betonbauten in der Region, weil man vermuten müsse, dass kontaminierte Erde auch für die Herstellung von Beton verwendet wurde. Ferner verlangen die Ärzte, dass der Kanton die Bevölkerung auf gesundheitliche Schäden hin untersuchen lasse und dass die Lonza alle anfallenden Kosten übernehme. Der Kanton sagt dazu, man habe die Machbarkeitsstudie bereits in Auftrag gegeben und werde dann handeln.
Kanton ist nicht überrascht
Die Fachleute des Kantons Wallis sind von diesen neuen Messwerten nicht überrascht. Der zuständige Dienstchef Cédéric Arnold sagt: «Auch wir haben Proben mit solchen Messwerten gefunden, haben aber den Durchschnittswert von 1500 mg/kg publiziert.»
Die Quecksilber-Spuren am Bauschutt der alten Brücke kennt der Kanton ebenfalls. «Allerdings ist das Quecksilber nicht bei der Herstellung in den Beton gelangt. Vielmehr war dieser Beton lange in der kontaminierten Erde und hat so das Quecksilber aufgenommen. Eine Überprüfung aller Betonbauten der Region erübrigt sich deshalb», sagt der Umweltschutz-Dienstchef des Kantons Wallis.