Der Kanton trennte sich vergangene Woche im gegenseitigen Einvernehmen von Regula Mader. Die Direktorin der Universitären Psychiatrischen Dienste (UPD) Bern war jüngst unter Druck geraten und seit mehreren Wochen krankgeschrieben.
Vergangene Woche noch hatte es geheissen, zu den Details der Austrittsvereinbarung sei Stillschweigen vereinbart worden. Zu erfahren war einzig, dass der Kanton Mader keine Abgangsentschädigung zahle. Diese Geheimniskrämerei um Maders Abgang wurde in verschiedenen Medienberichten und von den Parteien kritisiert.
Am Mittwoch nun sah sich der Kanton veranlasst, bestimmte Punkte der Vereinbarung offenzulegen. Die Umsetzung der Vereinbarung werde den Kanton maximal 200'000 Franken kosten, schreibt der Regierungsrat in einer Mitteilung. Dieser Betrag setze sich aus Bruttokosten inklusive Sozialabgaben des Arbeitgebers zusammen.
Hätten sich die Parteien nicht auf eine Austrittsvereinbarung einigen können, wäre der Kanton unter Umständen verpflichtet gewesen, Mader noch zwei Jahre den Lohn zu zahlen, macht die Kantonsregierung geltend. Dies deshalb, weil Mader derzeit auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben ist.
Nach langem Zögern nun Transparenz: Der Druck auf die Regierung sei immer grösser geworden, gibt der verantwortliche Regierungsrat Philippe Perrenoud auf Anfrage des Regionaljournals zu.
Rückblickend hätte er lieber früher informiert. «Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass es ein Geheimnis gab.» Die Lehren habe die Regierung gezogen. In Zukunft wolle sie über die Eckdaten solcher Abgänge früher informieren.
Die Chefin der UPD war in den letzten Monaten im Zusammenhang mit Personalfragen stark in die Kritik geraten. Für Schlagzeilen sorgte zunächst die Freistellung des ärztlichen Direktors Werner Strik, die später wieder rückgängig gemacht werden musste. Für Wirbel sorgte wenig später auch eine Professorin, die als Titelschwindlerin entlarvt wurde. Die Frau wurde entlassen.