Vor elf Jahren fand das inzwischen grösste Schweizer Kurzfilmfestival zum ersten Mal statt. Inzwischen ist Shnit anders als sonstige Filmfestivals: Als Schauplätze für die Filme dienen nicht nur legendäre Kinos, sondern auch Theater und sogar Kirchen in der Berner Innenstadt. Und noch eine weitere Besonderheit zeichnet das Festival aus: Das Publikum kann die Filme aktiv mitgestalten, wie etwa an der Slam Movie Night.
Ausbuhen bitte!
An dieser Veranstaltung ist das Publikum geradezu aufgefordert, die Filme entweder hemmungslos auszubuhen, dann wird der Film abgeschaltet, oder mit kräftigem Applaus zu unterstützen. Dann läuft er zu Ende. Die Stimmung an der diesjährigen Slam Movie Night in der Aula des Kulturzentrums Progr ist ausgelassen. Es wird um die Wette gebuht und geklatscht. Langsame und ernste Filme fallen beim Publikum sofort durch. Es hat keine Geduld für gemächliche Szenen und keine Lust auf schwere Themen. Es will lachen. Und so läuft nur weiter, was schnell daher kommt und witzig ist. Auch wenn das nicht ganz allen Zuschauern passt. «Ich hätte gerne die Filme zu Ende geschaut. So weiss ich ja gar nicht, ob er mir gefällt», meint ein Zuschauer.
Bärner Platte: in Japan zum Beispiel
Mehr auf seine Kosten kommt ein Filmliebhaber im Filmblock der «Bärner Platte». Hier ist es ruhiger, die Szenen leben von schönen Bildern, Lichteinstellungen und ergreifender Musik. Die Filme sind ausschliesslich von Berner Filmschaffenden gemacht, gesprochen wird aber türkisch, tschechisch und englisch.
Shnit ist seit seinen Anfängen kontinuierlich grösser geworden. Inzwischen gehören weltweit zehn Partnerstädte dazu, unter anderem Buenos Aires, Kyoto und Kapstadt. Dort findet in diesen Tagen das gleiche Festival statt, sagt Silvan Rüssli im «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF.