Das Kollegium von Brig hatte um das Jahr 2000 noch 1200 Schüler. Jetzt sind es weniger als 900. Rektor Gerhard Schmid schiebt die Schuld der Politik zu: «Wir fühlen uns von der Regierung vernachlässigt. Es braucht dringend Massnahmen, um den gymnasialen Ausbildungsweg wieder attraktiver zu gestalten.»
Die Berufslehre war der Regierung schlicht wichtiger
Der Rückgang beim gymnasialen Ausbildungsweg ist in der Kantonsregierung aber durchaus ein Thema. Das entspreche auch der Zielsetzung der letzten Jahre, erklärt der zuständige Staatsrat Oskar Freysinger. «Die Kantonsregierung wollte den Berufsweg als Alternative bewusst aufwerten und hat darum auch die Fachmaturität und die Fachhochschule gefördert. Ziel war es, eine grössere Vielfalt bei der Ausbildung anzubieten.» Dabei sei man jetzt wahrscheinlich etwas zu erfolgreich gewesen. Die Zahlen belegen das.
Die Kantonsregierung will jetzt Gegensteuer geben, sagt Oskar Freysinger. «Es geht nicht darum, den einen Bildungsweg gegen den anderen auszuspielen. Aber gut ist, wenn wir beim Anteil an Gymnasiasten das Schweizer Mittel von 20 Prozent wieder erreichen. Jetzt liegen wir bei 17 Prozent und das ist eindeutig zu wenig.»