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Bern Freiburg Wallis An der Eigernordwand liegen Tod und Ruhm nahe beieinander

An dieser Wand spielten sich schon viele Tragödien ab. Aber sie machte auch schon zahlreiche Alpinisten zu Helden. Vor 75 Jahren wurde die Eigernordwand zum ersten Mal bezwungen.

Marco Bomio, Bergführer aus Grindelwald, und Hotelier Andreas von Almen kannten einen der Erstbesteiger persönlich, den Deutschen Anderl Heckmair. Er führte die vierköpfige Seilschaft an. Hotelier von Almen erinnert sich noch bestens an den ehemaligen Gast. Für ihn war er ein Bergheld. Bescheiden und ehrfürchtig, der für seine enorme Leidenschaft auch den Tod in Kauf nahm.

Auch Marco Bomio zeigt sich in der Sendung «Schweiz aktuell» von Fernsehen SRF tief beeindruckt von den Erstdurchsteigern. «Vor allem wenn man bedenkt, dass sie Rucksäcke bis zu 20 Kilo mitschleppten, ohne Funktionskleidung unterwegs waren und jeder einzelne Bohrhaken 100 Gramm wog!»

Wenn Mut mit dem Tod bestraft wird

Was den vier Alpinisten 1938 gelungen war, wollten viele nachahmen. Aber nicht jeder Aufstieg gelang. Bis heute verunglückten über 60 Personen am berühmten Berg. An die armen Seelen erinnert ein Gedenkstein bei der Bahnstation Alpiglen. Aber das schreckt neue Abenteurer nicht ab, die über vier Kilometer lange Kletterstrecke unter die Füsse zu nehmen. Bergführer Bomio kann den Reiz der Grenzerfahrung nachvollziehen: «Wenn du oben in der Wand nur an Seilen hängst und von unten die lustigen Stimmen der Touristen hörst von der Kleinen Scheidegg, muss das schon faszinierend sein.»

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