Der Angeklagte gab vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona zu, dass er mehrere Vorstrafen wegen Rassendiskriminierung, Angriffe, Waffen und Betäubungsmitteldelikten erhalten habe. Und er zeigte sich reuig: ihm werde schlecht, wenn er über das nachdenke, was er damals getan habe. Der Mann gehörte damals der rechtsextremen Szene an.
Im Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf die Reitschule stellten die Richter dem Angeklagten verschiedene Fragen. Meist gab der Mann keine Antwort – zum Beispiel auf die Frage, was er zur Anklage sage. Und wo er in der Tatnacht 2007 gewesen sei, wisse er nicht mehr.
Verhinderung einer Katastrophe durch Zufall
Der Fall geht auf das «Antifa-Festival» vom August 2007 zurück. Ein Konzertbesucher wurde auf einen verdächtigen Rucksack aufmerksam, der vor dem Mischpult abgestellt war. Nachdem ein Security-Mitarbeiter den Rucksack im Freien deponierte, entzündete sich der Rucksack mit einer Stichflamme. Bei dem Konzert waren laut Angaben der Veranstalter bis zu 1500 Personen im Saal anwesend.
Dem mutmasslichen Sprengsatz-Bastler kam die Polizei ein Jahr später in einem anderen Zusammenhang auf die Spur. Der Mann stellte nämlich ein Gesuch für einen Waffenerwerbsschein, was die Polizei zu einer Hausdurchsuchung veranlasste. Nachforschungen hatten ergeben, dass der Mann in rechtsextremen und gewalttätigen Kreisen verkehrte. Dabei ergab der Abgleich seines DNA-Profils eine Übereinstimmung mit den Spuren am Sprengsatz der Reitschule.