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Bern Freiburg Wallis Anspruchsvolle Ausbildung für Job mit Ablaufdatum

Das AKW Mühleberg geht 2019 vom Netz. Davon lassen sich zwei junge Männer nicht beirren. Ihr Traum: Als Reaktor-Operateur im Kontrollraum den Betrieb des Kernkraftwerks überwachen und bei Bedarf die Leistung hoch- oder runterfahren. Dafür absolvieren sie eine anspruchsvolle Ausbildung.

Seit Anfang Jahr drücken Marcel Remund und Florim Berisha am Paul Scherrer Institut PSI in Villigen die Schulbank. Der Arbeitgeber bezahlt ihnen die Ausbildung zum Reaktor-Operateur. Dafür qualifizierten sie sich mit guten Noten in der Vorausbildung im AKW und durch psychologische Tests.

An der Reaktor-Schule haben sie Fächer wie Reaktor-Dynamik, Kernphysik oder sie lernen wie eine Dampfturbine genau funktioniert. Nach 1,5 Jahren am PSI geht es dann zur praktischen Ausbildung nach Mühleberg. Dort lernen sie im Simulator, wie sie im Reaktor-Kontrollraum das Atomkraftwerk überwachen und steuern können.

Lange Ausbildung, kurze Anstellungsdauer

Jobgarantie?

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Roland Bönzli, Leiter Betriebe beim AKW Mühleberg ist überzeugt, dass Reaktor-Operateure mit ihrer breiten Ausbildung danach problemlos wieder Arbeit finden werden. Sei es bei einem anderen Atomkraftwerk, oder sonst in der Industrie, wie er gegenüber «Schweiz aktuell» sagte.

Nach insgesamt 1,5 Jahren und einer Abschlussprüfung durch das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI geht es dann als Reaktor-Operateure in den echten Kontrollraum.

Auf diesen Moment fiebert besonders Florim Berisha hin. Er ist überzeugt von der Kernenergie. Weil es in seiner Heimat Österreich keine Atomkraftwerke gibt, ist der gelernte Elektrotechniker sogar extra in die Schweiz gezogen.

Dass sein Arbeitsort Mühleberg nun die Stilllegung plant kann er zwar nicht verstehen, er nimmt es jedoch gelassen. Bis 2024 braucht es in Mühleberg noch Reaktor-Operateure die das Abkühlen der Brennstäbe überwachen und danach schaue er weiter.

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