Die Wahl von Antoinette Hunziker als neue Verwaltungsrats-Präsidentin der Berner Kantonalbank ist keine Überraschung. Ihre Berufung in den Verwaltungsrat vor einem Jahr war ein klares Zeichen dafür, dass der langjährige Präsident Jürg Rieben seine Nachfolge von langer Hand vorbereitete. Die Wahl von Antoinette Hunziker ist aber eine Premiere. Die 55jährige Volkswirtschafterin ist die erste Frau an der Spitze der ehrwürdigen Berner Kantonalbank.
Klingender Name in der Finanzbranche
Antoinette Hunziker ist ein Topshot in der Finanzwelt. Nach ihrem Studium begann sie 1987 ihre Karriere bei Privatbanken, danach wurde sie Chefin der Schweizer Börse. Nach einem weiteren Abstecher zur Bank Julius Bärn gründete Antoinette Hunziker vor rund 10 Jahren eine Vermögensverwaltungs-Firma für nachhaltige Kapital-Anlagen.
Dabei hat sie klar Stellung bezogen mit Aussagen, die in der Schweizer Bankenwelt zumindest unüblich sind: Das Finanzsystem müsse vorab den Menschen dienen und einer ethisch und moralisch vertretbaren Geschäftspolitik verpflichtet sein.
Was das für die Berner Kantonalbank konkret bedeutet, will die neue Verwaltungsratspräsidentin in 100 Tagen offenlegen. «Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe», bekannte sie unmittelbar nach der Wahl.
Mehr Dividende und ein neuer Verwaltungsrat
Die Aktionäre der BEKB, darunter auch der Grossaktionär Kanton Bern, können sich auf eine abermals höhere Dividende von 5.80 Franken pro Aktientitel freuen. Die Bank hat trotz sinkenden Zinsen im Jahr 2014 gut geschäftet.
Da Präsident Jürg Rieben und der bisherige Vizepräsident Thomas Rufer wegen der Amtszeitbeschränkung aus dem Verwaltungsrat ausscheiden mussten, wählte die Generalversammlung neu Peter Wittwer in das Gremium. Er war langjähriger Revisor der BEKB und ist ein seit kurzem pensionierter, erfahrener Wirtschaftsprüfer von Price Waterhouse Coopers PWC.