Wer zur Zeit auf Walliser Wanderwegen unterwegs ist, sieht nicht selten Afrikaner und Araber, die an den Pfaden arbeiten. Es sind Asylsuchende, die für 15 Franken am Tag die Wege flicken.
Für die zuständige Walliser Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten ist das nicht ein Ausnutzen von Hilfesuchenden: «Im Gegenteil. Diese Leute machen da freiwillig mit. Sie werden betreut und sie lernen mit verschiedenen Werkzeugen umgehen und Arbeiten machen. In den ersten Wochen kostet uns das sogar mehr als die Betreuung im Zentrum selber.»
Für Erwin Heinzmann, der die Asylsuchenden im Oberwallis betreut, hat das System noch einen anderen Vorteil: «Wenn diese Leute arbeiten, sind sie nicht auf der Strasse und sind damit weniger in Versuchung, mit illegalen Aktivitäten schnell etwas Geld zu verdienen. Zudem lernen sie hier bei uns handwerkliches Können, dass sie auch später brauchen können.»
Rund die Hälfte der Asylsuchenden im Wallis sind in solchen Arbeitsprogrammen beschäftigt oder haben bereits einen anderen Arbeitsplatz gefunden. Laut Esther Waeber-Kalbermatten wird diese Art der Betreuung und Integration jetzt auch vom Bund gefördert.