Im August 2016 hat die Arbeitslosigkeit in der Schweiz um 0,1 Prozent zugenommen und erreicht eine Quote von 3,2 Prozent. Die Kantone Bern und Wallis machen diese Entwicklung mit. Damit erreicht das Wallis den Schweizer Durchschnitt, Bern liegt mit der Quote 2,6 nach wie vor deutlich unter dem Landeswert. Der Kanton Freiburg verzeichnet eine Zunahme von 0,2 Prozent, auf ebenfalls verhältnismässig tiefe 2,8 Prozent.
Stabile Lage, sagen die Arbeitsmarktbehörden
Berner Wirtschaft BECO ortet den Grund für die Zunahme vor allem bei jungen Leuten, die nach der Schule oder der Ausbildung noch keinen Job haben. Das sei ein üblicher Effekt um diese Jahreszeit und deshalb sei die Lage stabil. Der Kanton Freiburg macht die gleichen Gründe für die Zunahme geltend.
Von stabilen Verhältnissen gehen auch die Walliser Arbeitsmarktbehörden aus, vor allem beim Vergleich mit dem Vorjahr. Im Wallis habe die Zunahme mit Veränderungen bei der Landwirtschaft und im Handel zu tun.
Biel im Zwiespalt zwischen Anforderung und Qualifikation
Die Stadt Biel, seit Jahren mit überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquoten konfrontiert, weist im August 2016 einem unveränderten Wert von 4,7 Prozent aus, das ist fast doppelt so viel wie der bernische Durchschnitt.
Eigentlich ist dieses Phänomen nicht auf den ersten Blick zu erklären. Denn in Biel werden ja nicht dauernd Stellen gestrichen oder Firmen geschlossen, im Gegenteil.
Die Industrie investiert, zum Beispiel Georg Fischer mit einem neuen Werk, die weltgrössten Uhrenmarken auch. Ein Drittel der bernischen Exporte kommen aus dieser Gegend, das sind vier Milliarden Franken pro Jahr und die Firmen betonen oft den Wert, hier gutes Personal zu finden. Weshalb also kommt Biel nicht von seiner hohen Quote weg?
Eine Begründung liefert Remo Frei, Arbeitsmarkt-Spezialist bei Berner Wirtschaft BECO. Es zeichnet sich ab, dass die Erfahrungen und Qualifikationen der Arbeitssuchenden nicht mit den stetig steigenden Anforderungen der industriellen Arbeitgeber übereinstimmen. Damit hat der Werkplatz Biel offenbar nicht ein wirtschaftliches Problem, sondern ein demographisches.