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Bern Freiburg Wallis Arbeitsmigranten: Ausgenutzt und um den Lohn geprellt

In der Schweiz leben und arbeiten rund 105`000 Personen ohne Aufenthaltsbewilligung. Zahlen belegen, dass diese zunehmend von hiesigen Arbeitgebern ausgebeutet werden. Die Stadt Bern hat reagiert und schickt die Fremdenpolizei und die Arbeitsmarktkontrolle gemeinsam auf Razzia und dies mit Erfolg.

Frühmorgens an der Predigergasse in Bern. Im Besprechungszimmer sitzen 25 Beamte der Fremdenpolizei und der Arbeitsmarktkontrolle gemeinsam an einem Tisch. Ihr Ziel: Sie wollen einen orientalischen Supermarkt und eine Bäckerei im Westen von Bern überprüfen. Beide Betriebe sind einschlägig bekannt, weil sie in der Vergangenheit Personen ohne Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung beschäftigt und ausgebeutet haben.

Sie arbeiten gratis und sind nicht versichert

In der Backstube treffen die Kontrolleure auf einen serbischen und irakischen Bäcker ohne gültige Papiere und Arbeitserlaubnis. Bis zur Razzia haben die beiden Angestellten von ihrem Chef keinen Rappen Lohn erhalten. Ohne gültige Papiere und ohne Sprachkenntnisse sind sie ihrem Arbeitgeber ausgeliefert.

Der Inhaber der orientalischen Bäckerei ist dem Leiter der Berner Fremdenpolizei bestens bekannt. Alexander Ott hat ihn bereits mehrfach angezeigt. Für den langjährigen Polizisten treten in diesem Falle die «menschlichen Abgründe» zu Tage. Für ihn ist es deshalb wichtig, dass die Behörden immer und immer wieder hinschauen, um den schwarzen Schafen unter den Arbeitgebern das Handwerk zu legen.

Der Besitzer des orientalischen Supermarktes hingegen hat hinzugelernt, weder bei den Papieren, noch bei den Arbeitsbedingungen, hatten die Inspektoren auf der Nachkontrolle Ungereimtheiten zu beanstanden.

(Schweiz aktuell, 19 Uhr)

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