Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft - dies ist die wichtigste Ertragsquelle der Walliser Kantonalbank - sank gegenüber dem Vorjahr um zehn Millionen Franken auf 159 Millionen Franken, wie die am Mittwoch publizierten definitiven Ergebnisse zeigen. Die Negativzinsen der SNB hätten die Absicherungsgeschäfte verteuert, schreibt die Walliser Kantonalbank in einer Mitteilung. Sechs Prozent mehr Hypothekar-Ausleihungen hätten dies nicht kompensieren können.
Weniger Erträge, höhere Kosten, unsichere Aussichten
Auch die zweitwichtigste Sparte, das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, brachte weniger ein. Einzig das kleine Handelsgeschäft verzeichnete dank der regen Devisengeschäfte ein Plus von 37 Prozent auf rund 20 Millionen Franken.
Zudem musste die Bank höhere Kosten schultern. Da mehr Leute eingestellt wurden, stiegen die Lohnkosten. Ausserdem entschädigte die Bank ihren Mehrheitsaktionär, den Kanton Wallis, erstmals mit rund vier Millionen Franken für die Kosten der Staatsgarantie. Die WKB rechnet damit, dass es im laufenden Jahr im Immobiliensektor schwieriger werden könnte und sie schliesst nicht aus, dass die Nationalbank nächstens eine noch schärfere Negativzins-Regelung bekanntgibt.
Die fetten Rekordjahre sind vorbei
Die tieferen Erträge und höheren Kosten drückten das operative Ergebnis nach unten: Der Geschäftserfolg belief sich auf 110,4 Millionen Franken, acht Prozent weniger als im Vorjahr. Dass die Bank unter dem Strich mit 57 Millionen ganz leicht mehr verdiente als im Vorjahr, ist auf Sondereffekte zurückzuführen. Damit hat sich der Jahresgewinn zum dritten Mal in dieser Grössenordnung eingependelt. Die zwölf fetten Jahre, als die WKB jedes Jahr einen neuen Rekord auswies, sind vorbei.