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Bern Freiburg Wallis Auflagen für das AKW Mühleberg: BKW will den Zeitplan einhalten

Für den Langzeitbetrieb des Kernkraftwerks Mühleberg verlangt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi umfassende Nachrüstungen.

Insgesamt 10 Forderungen muss der Berner Energiekonzern BKW erfüllen, wenn er das Atomkraftwerk Mühleberg über das Jahr 2017 hinaus betreiben will.

Dazu gehört der Ersatz der Zugankerkonstruktion, mit der die Risse im Kernmantel stabilisiert werden. Die BKW muss die bestehende Konstruktion spätestens in der Jahresrevision 2017 durch eine neue ersetzen, wie das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) am Freitag mitteilte.

Weiter verlangt das Ensi bis zur Jahresrevision 2017 ein aareunabhängiges Kühlsystem. Erkenntnisse aus dem Reaktorunfall von Fukushima hätten gezeigt, dass das bestehende System nicht mehr ausreichend sei.

Eine weitere Forderung betrifft die Nachrüstung eines erdbebenfesten Kühlsystems für das Brennelementbecken. Für den Langzeitbetrieb müsse die BKW auch den Zustand des Sicherheitsbehälters genauer untersuchen.

Verschiedene Massnahmen will das Ensi bereits in den kommenden zwei Jahren umgesetzt sehen. Die verbindliche Umsetzungsplanung für die wichtigsten Nachrüstprojekte muss die BKW dem Ensi bis Ende Juni 2013 einreichen.

Massnahmen bekannt, Frist neu

BKW-Verwaltungsratspräsident Urs Gasche sagt zu den 10 Forderungen des ENSI: «Für uns neu ist die Frist des Jahres 2017». Inhaltlich sei nichts Neues dazugekommen. «Wir haben bestätigt bekommen, dass wir machen müssen, was wir schon gewusst haben.» Positiv für die BKW sei, dass nach Umsetzung der geforderten Massnahmen ein unbefristeter Betrieb möglich sei. 

Noch offen ist für die BKW, ob die Nachrüstungen für die Wirtschaftlichkeit des AKW tragbar sind. Bis Ende 2013 will die BKW darüber Klarheit haben. Sollte sie dann entscheiden, auf die Nachrüstungen zu verzichten, würde die Zeit noch reichen, das AKW Mühleberg bis 2017 «geordnet zu schliessen», sagt Urs Gasche.

Kritik bleibt

Atomkraft-Gegner kritisieren, der «Uralt-Reaktor» mit Rissen im Kernmantel und zahlreichen anderen Sicherheitsmängeln müsse dringend vom Netz genommen werden. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima wurden die Rufe nach einer Stilllegung noch eindringlicher.

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