Aller Anfang ist schwer. Das musste auch das Berner Energieunternehmen EWB bei der Inbetriebnahme der Energiezentrale Forsthaus im Jahre 2013 feststellen.
Auf dem Papier hätte man den Betrieb der Kehrichtverbrennung, des Holzheiz-Kraftwerks und des Gaskombi-Kraftwerks unter einem Dach schon berechnen können, sagt EWB-Chef Daniel Schafer. Dennoch habe man in den ersten drei Jahren sehr viel dazugelernt. Unter anderem musste eine spezielle Optimierungs-Software installiert werden. «Unsere Anlage war wohl die revolutionärste in Europa. Es war quasi ein Prototyp.»
Die spezielle Software berücksichtigt zahlreiche Faktoren wie Strompreis, Gaspreis oder Wetter und berechnet damit die optimale Auslastung der Energiezentrale. Die momentan beste Lösung: Das Holzheiz-Kraftwerk und der Kehricht-Verbrennungsofen laufen rund um die Uhr, das Gaskombi-Kraftwerk nur bei Bedarf - und dies ist rund während eines Drittels des Jahres der Fall. Er sei froh, dass der Wärmemarkt nicht auch eingebrochen sei, sagt Daniel Schafer. «In diesem Bereich können wir nach wie vor einen Profit erwirtschaften.»
Die Energiezentrale deckte 2015 rund 35 Prozent des Stromverbrauchs der Stadt Bern ab. Dazu kamen 13 Prozent der Fernwärme.