Danny Heilbronn, Dienststellenchef Ausbildung in der bernischen Gesundheits- und Fürsorgedirektion GEF, ist zufrieden. «Wir haben praktisch alle Ziele erreicht, die wir uns vor vier Jahren gesteckt haben. Die Gesundheitsbranche kann ihren Fachkräfte-Bedarf aus eigener Kraft decken».
Viele andere Kantone haben das «Berner Modell» seither übernommen oder in ähnlicher Form kopiert. Und der Werbefilm, mit dem der Kanton die Betriebschefs vom Ausbildungszwang überzeugen wollte, heimste zahllose Preise und Trophäen ein.
Die bernische Gesundheitsbranche kann heute ihren Berufsnachwuchs praktisch aus eigener Kraft sicherstellen.
So unterstützt der Kanton finanziell und organisatorisch pro Jahr etwa 115'000 Ausbildungswochen in 14 Berufen ausserhalb der Universität. Und hat dafür Regeln aufgestellt, die für alle gelten.
Zum Beispiel, dass alle Gesundheitsbetriebe ausbilden müssen, im Rahmen ihres Potenzials. «Alle Arbeitgeber wissen, dass sie Fachkräfte brauchen. Wir haben deshalb auch keine grundsätzliche Verweigerung», resümiert Danny Heilbronn.
Einen Malus bezahlen mussten bisher nur jene Unternehmen, die die Ausbildungsziele nicht ganz erreicht haben. Allerdings können sich die Unternehmen bei der Ausbildung zusammentun.
Für die «OdA Gesundheit Bern» stimmt's auch
Bei der «Organisation der Arbeit Gesundheit Bern» laufen sehr viele Ausbildungs-Fäden zusammen.
«Wir stehen voll hinter der Ausbildungsverpflichtung», bestätigt OdA-Geschäftsführer André Pfanner. Es sei nach einigen Anlaufschwierigkeiten sehr gut herausgekommen. Und ein Effekt sei besonders wesentlich: «Es gibt bei der Ausbildung keine Trittbrettfahrer mehr.»
Für André Pfanner ist auch klar, dass diese Verpflichtung die Pflege- und Gesundheitsberufe positiv beeinflusst hat. «Das hat mit Sicherheit eine Wechselwirkung. Die Ausgangslage für junge Berufsleute ist klar besser geworden.»