Als Anfang Jahr die Berner Kantonsregierung bekanntgab, das Jugenheim Prêles schliessen zu wollen und an selber Stelle bereits wenige Monate später ein Ausschaffungsgefängnis eröffnen zu wollen, sah das auf den ersten Blick plausibel aus.
Auf den zweiten Blick stellt sich nun aber heraus: Die Berner Kantonsregierung hat sich im Fahrplan mächtig verrechnet. Aus den wenigen Monaten ist mindestens ein Jahr geworden.
Eröffnung nicht vor 2018
Romilda Stämplfi vom Amt für Justizvollzug bestätigt einen entsprechenden Bericht der «Berner Zeitung»: «2017 benötigen wir für die detaillierte Planung und für die Entscheide der Regierung und des Kantonsparlaments. 2018 soll das Ausschaffungsgefängnis schliesslich eröffnet werden.»
Schuld für die Verzögerungen sollen die Auflagen des Bundes sein. Dieser setzt an ein Ausschaffungsgefängnis wesentlich höhere Sicherheitsanforderungen als an ein Jugendheim. So sind zum Beispiel zwei Sicherheitszäune nötig, damit die Ausschaffungshäftlinge nicht fliehen.
Viele Fragen sind noch unklar: Was kostet ein Ausschaffungsgefängnis? Wer bezahlt was? Oder wie viele Ausschaffungshäftlinge schicken die anderen Kantone in den Berner Jura?