Seit über 25 Jahren pflegten die Gommer Forstleute ihre Schutzwälder vorausschauend. Es sei ihnen gelungen, «die alten Bannwälder, in denen jegliche Nutzung verboten war, in moderne Schutzwälder umzuwandeln», schreibt die «Sophie und Karl Binding Stiftung».
Besonderes Lob erhält die Forstgemeinschaft für die gute Dokumentation der Waldpflege. Dadurch seien Erfolgskontrollen und «differenzierte Pflegemassnahmen» möglich. Das sei eine Pionierleistung.
Schutzwald mit guter Struktur
Ein gleichförmiger Wald sei als Schutzwald ungeeignet, schreibt die Stiftung. Darum solle mit durchdachten Eingriffen ein stufiger Bestand geschaffen werden, mit kleinen Lücken und Baumgruppen. Im Goms seien solche Baumgruppen in besonders schöner Form zu sehen.
Lücken lassen Licht auf den Waldboden, damit junge Bäume nachwachsen können. Damit ihre Triebe nicht zu stark abgefressen werden, drängt sich laut Binding-Stiftung eine Regulierung des Wildbestands auf. Im Goms habe man deswegen mit der Winterfütterung von Hirschen und Gämsen aufgehört.
Relativ günstig
Weil die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen hoch ist und die Kosten gering sind, bezeichnet die Stiftung die Waldpflege im Goms als zusätzlich vorbildlich. Wollte man die gleiche Schutzwirkung durch Lawinenverbauungen erreichen, wäre das 20 Mal teurer als die Pflege der Wälder.
Mit dem Preisgeld von 200'000 Franken soll das Betriebsmodell der Gommer Waldbewirtschaftung weiterentwickelt werden, sagt Georg Schoop von der Binding-Stiftung. Unter anderem ist eine Studie dazu geplant, wie die noch ungenutzten Wälder genutzt werden können.
«Die Schutzwälder müssen genutzt werden», sagt Willy Werlen von der Forstgemeinschaft Goms. «Die Nutzung schafft Arbeit und erhält die Schutzfunktion des Waldes.»
Die Binding-Stiftung zeichnet seit 27 Jahren Waldbesitzer und Forstbetriebe aus, die beispielhafte Leistungen erbringen und ihren Wald nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit nutzen und pflegen.